Ein „Lämmerliches Comeback“ und die Erkenntnis, dass auch das Im- Kreis-Fahren Spaß machen kann

    Nun war es endlich soweit, der 3. Bahnduathlon des TV Dresden stand am vergangenen Wochenende an. 

     
     
    Viele Offizielle der ITU und der FIFA waren nicht gekommen, doch aber ein, zwei Hände voll frenetischer Fans, die durch ihren Enthusiasmus das Heidenauer Velodrom zu einem Hexenkessel machten und somit der Weltmeisterschaft im Bahnduathlon den nötigen leidenschaftlichen Anstrich verliehen.
     
     
     
    Der Wettkampfmodus stand schon seit Tagen fest. Ausreden, dass zu wenig und verkehrt trainiert oder falsch taktiert wurde, zogen nicht. Einzig und alleine mit „Kopf“ und Muskelkraft wurde argumentiert. In 2 Vorläufen galt es sich für das Final der Frauen bzw. Männer zu qualifizieren. Weiter kamen nur die Zeitschnellsten, was somit von Anfang für Spannung sorgte.
     
     
     
    Los ging es mit einem kunterbunt durchmischten Teilnehmerfeld – groß und klein, jung und alt, dünn und dick – nenee, dick war Keiner! Ich durfte gleich zu Beginn ran. Noch nie zuvor auf einer Radrennbahn gefahren, denn M-V ist ja,  wie einst Otto von Bismarck sagte „immer 50 Jahre hinterher“ und somit war 
    die Trainingsalternative noch nicht ganz bei uns angekommen, stürzte ich mich ins Getümmel. Der Lauf über 1000 m verging schnell, ebenso der Wechsel. Beim Rad dauerte es schon länger bis die 5 km Strecke (20 Runden auf der Radrennbahn Heidenau) vollbracht war und nach und nach reifte der Vergleich mit einer Münze heran. Ja, man fühlt sich schon nach wenigen Runden auf dem Rad, wie eine Münze die in einem Spendentrichter erst langsam, dann immer schneller ihre Runden zieht bis sie auf einmal ganz verschwindet – ist schon lustig. Jedenfalls spürte ich schnell, dass mir das Radfahren im Kreis ultra-amok-viel Spaß machte (Ja, so sagt man das heutzutage!!!). Auch der zweite Lauf führte durch einen kleinen (!!!) Tunnel aus dem Radstadion bis zum Wendepunkt und wieder zurück. Ergebnis: Die Zeiten aller waren so schnell, dass sie noch ein zweites Mal starten durfte, nur wurden diesmal ein Frauenfinale und ein reines Männerfinale ausgetragen.
     
     
    Spannung galt als versprochen, denn die starke Vorleistung einiger Mädels, wie bspw. Susi, Katja und Pauline, ließen auf ein enges Finale furioso hoffen. Auch Eva „das neue Radschwein“ Lamm, die sich zuletzt dem Langstreckenlauf verschrieben hatte, begeisterte mit ungeahnten Fähigkeiten. Denke ich an unseren letzten sonntäglichen Radausflug nach Radebeul, habe ich immer noch die leidenden Wehklagen bei Tempo 15 und den Wunsch nach entspanntem Radfahren im Ohr. Kurz nach dem Startschuss gelang es Eva sich beim Laufen abzusetzen und first-into-the-bike-shoes zu sein, doch die anderen Mädels holten sie schnell wieder ein. Gegen Ende der 20 Radrunden attackierte Susi stark und konnte kurzzeitig das Feld entzweien. Lediglich Eva und Katja gelang es die Lücke zu schließen. Das finale Laufen entschied dann doch Eva eindeutig für sich, gefolgt von Katja und Pauline, die sich noch an Susi vorbeischoben. Ein „Lämmerliches Comeback“ halt ;-)
     
     
     
    Die Männer warteten im Vorfeld mit starken Radleistungen auf. So zerpflückten die beiden Bartko-Brüder im magentafarbenen Raddress und Marco die Radgruppe in ihrem Vorlauf. Schon beim ersten Lauf gelang es mir einen so großen Vorsprung herauszuarbeiten, dass ich mit einer Radrunde Vorsprung in der gleichen großen Radgruppe wie alle anderen saß. Zum Glück, denn auch bei den Männern ging es auf dem Rad knallhart zu. Mitte des Rennens versuchte Marco dem Feld zu entfliehen, doch da zeigte sich, dass alle gut an ihrer Form gefeilt hatten und der Ausreißversuch wurde pariert. Bis zum Ende des Radparts blieb das Feld dann kompakt zusammen. Lediglich Martin die Lusche musste reißen lassen;-) Ich konnte das Rennen gewinnen, gefolgt von Marco und dem stark laufenden Hannes-Hawaii-Totten.
     
     
    Mit dem Weltmeistertitel hätte ich vor dem Rennen niemals gerechnet, ich war zu Tränen gerührt. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, meinen vielen Unterstützern, und Förderern … Mum und Dad ihr seid gemeint, unserem Athletic-Drill-Instructor M.F. sowie alle die sich angesprochen fühlen… ^^ :D :D :D
     
     
    Auch für den Dresdner Nachwuchs wurden 2 Läufe á 500 m – 1 km – 250 m ausgetragen. Es war echt erstaunlich zu sehen, wie ambitioniert sich die Kleinen schon in den Wettkampf stürzen. Alistair Brownlee ist mit seinem verzehrten Gesicht dagegen eine Nullnummer. Hier komplettierten Marlen Matthes auf 1, Luke Holtz und Hannah Matthes auf 2 und 3 das Podium.
     
     
    Grundsätzlich war es wieder eine sehr gelungene Veranstaltung des TV Dresdens, allen voran organisiert und umgesetzt von Martin Flehmig und Jörg 
    Bozenhard. Ihnen gehört unser Dank!
     
     
     
    Euer Dirty Danny! (mein „Taufname“)
     

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