Froschlauf, immer wieder ein Erlebnis - Virginie

    weiterlesen Froschquaken, tanzende Glühwürmchen und mittendrin ein verlorener Laufschuh im Starterfeld... so wird mir das romantische Lauferlebnis nach Sonnenuntergang in Erinnerung bleiben. Am Freitag, den 24. Juni 2011 startete zum 8. Mal der Froschlauf durch die Biehlaer Nacht. Inspiriert vom einzigartigen Flair der Wettkampfstrecke machte ich mich auf den Weg zu einem der schönsten Landschaftsläufe Deutschlands im TopTen-Ranking. (...) 

    Der Veranstalter versprach Romantik pur in unberührten Teichgebieten... diesem Lockruf folgten knapp tausend Teilnehmer auf verschiedenen Distanzen. Mit einem guten Gefühl, bester Kondition und starker Konkurrenz freute ich mich auf das Laufevent. Neben Kami, dem lustigen Maskottchen zum Tag der Sachsen in Kamenz, sowie weiteren Fliegenpilz- und Froschpuppen im Startareal stieg die Motivation wie von selbst ...
    Siegerehrung mit Virginie und Anton

    Pünktlich um 21.24 Uhr fiel der Startschuss für die 9,6 km Strecke… aber NEIN, was war da los ... ein kurzer Hacken eines Athleten von hinten und oh Schreck, oh Schreck, zwei Schritte und mein Schuh war weg! Ohjeee, ich spürte den blanken Asphalt unter meinen Füßen ... Weiterlaufen, anhalten – diese Gedanken schossen mir durch den Kopf! Verflixt, mein Puls war bei 180 und ich kämpfte mich durch bis zum Zuschauerrand. Frustriert suchte ich mit meinen Blicken den vermissten pinken Flitzer zwischen den vielen Beinen ... aber keine Chance, und wenn er einmal kurz auftauchte, dann wurde er schon vom nächsten Sportler wieder weitergekickt. Es schien aussichtslos… nach einer gefühlten halben Ewigkeit und mindestens 600 vorbeiziehenden Läufern nahm ich die Aktion noch einmal in Angriff. „Da ist er!“ hörte ich plötzlich eine nette Stimme aus dem Zuschauerfeld und ich stürzte mich in die letzte Gruppe um 20m weiter vorn und fast auf der anderen Straßenseite meine Rettung zu schnappen.

    Jetzt hieß es ... nun sei kein Frosch und lauf, lauf, lauf!!! Leichter gesagt als getan, denn nun stand ein Zickzack-Sprint zwischen den vielen Sportfreunden auf dem Programm ... und Koordination war gefragt: einmal links, dann wieder rechts, ab auf die Wiese, in die Pfützen, ins hohe Gras am Feldwegrand und flink in den Kurven vorbei ... Entlang an mehreren Teichen, Störchennestern und über teilweise steinige Waldwege kämpfte ich mich Kilometer um Kilometer nach vorn. Angefeuert von südafrikanischen Vuvuzela-Klängen, bei Mondschein und dem Quaken der Frösche genoss ich nebenbei den besonderen Reiz des Laufes bis zur Ziel-Allee. Durch ein Spalier brennender Fackeln erreichte ich nach 39:04 Minuten als sechste Frau das Ziel ... glücklich und erschöpft sowie mit fest gezurrten Laufschuhen ;-)

    Paule ganz oben!

    Im Feuerregen und eine Stunde vor Mitternacht fand kurz danach für die ersten sechs Plätze eine beeindruckende Siegerehrung mit lustig ausschauenden und ganz individuellen Metall- sowie Keramikfröschen als Pokale, tollen Preisen und einem kleinem Feuerwerk für die Spitzenathleten statt. Bei den Männern siegte Paul Schmidt vom TSV Dresden mit 30:30 Minuten. Die Frauenwertung gewann Caroline Noll in einer Zeit von 36:33. Bedeutende Leistungen erzielten auch weitere Sportler des TV Dresden: Anton Clauss, welcher in einer Zeit von 32:16 (6. Platz) die Ziellinie überquerte sowie Christian Pfeifer mit 33:08 auf Platz 9.

    By the way, ein Laufevent mit Kultstatus und verrückten Wettkampferfahrungen der ganz anderen Art ...

    Virginie