Am Samstag 10.00 Uhr starteten 9 Staffeln und 75 Einzelläufer (!) in das Abenteuer 24-Stunden-Lauf. Mit den vergehenden Stunden vergingen auch meine Bedenken. Wir hatten es uns so eingeteilt, daß auf ca. 15 min Lauf eine Pause von ca. 45 min kam. Dadurch konnten wir das Tempo lange konstant und relativ hoch halten. In der Nacht liefen wir paarweise mit entsprechend kürzeren Intervallen und Pausen. Jeder Teilnehmer kam auf ca. 3 Stunden Schlaf. So vergingen die Stunden bis zum Sonnenaufgang sehr schnell, und in den Tagesanbruch hineinzulaufen ist schon ein besonders Gefühl....
Als die 24 Stunden vorbei waren hatten wir 283,694 km geschafft und lagen als gemischte Staffel die ohne Leistungsanspruch gestartet war, gut im Rennen. Unser Mädel im Team ist etwas weniger gelaufen als die Kerle, ich kam auf ungefähr 80 km. Heute geht es mir sehr gut, die Knie tun etwas weh, eine Druckstelle an der Fußsohle, das war es schon. Nach einem Marathonlauf geht es mir häufig nicht so gut. Man kann das Ganze auch als (sehr sehr langes) Intervalltraining sehen. Was die angetretenen Einzelstarter und Starterinnen betrifft, kann ich mich nicht so richtig zwischen Bewunderung und Verständnislosigkeit entscheiden. Die Ultraläufer sind eine ganz besondere Spezie.... Einige sind tatsächlich 24 Stunden ohne nennenswerte Pause und Schlaf durchgelaufen. Ein paar von Ihnen haben sich aber etwas zu viel zugemutet, am Sonntag mittag unter der Dusche stand ich zwischen lauter orientierungslosen und kaputten Gestalten... Aber das trifft nicht auf alle zu. Der Sieger bei den Männern ist 222 km gelaufen, die Siegerin bei den Frauen hab ich auch nie pausieren gesehen und im Ziel sah sie immer noch sehr attraktiv aus.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Korth