variiert man: "back to the roots" etwas, erhält man: "roots to the back", womit zur Schlagzeile auch schon alles gesagt wäre. Sprechen wir im weiteren über Triathlon...
Wenn die Form zum Saisonende noch stimmt, sollte man bei der Suche nach einem freudbetontem Triathlon-Leckerli, nicht darauf verzichten die Team-Veranstaltung in Beucha in Erwägung zu ziehen. So verabredeten sich Baustel, Max und Jörg in dieser Besetztung zum Regionalligafinale um motiviert gemeinsam noch etwas zu reißen. Wie es sich bei Baustel aber schon durch die Saison zog, verließ ihn auch diesmal das Pech nicht und zum Abend des Wettkampfvortages grüßte er auf dem Arbeitsheimweg noch einmal den Asphalt, welcher den Gruß zumindest gegenüber einem Knie eher unfreundlich erwiderte. Stark bewegungsgehemmt schleppte er sich heim und die Telefoniererei nach einem willigen Mitstreiter ging in die Vollen.
Zugegeben es war kurzfristig und die Körbe, die man aus gefühlten 10-Geschossern zugeworfen bekam teilweise sogar nachvollziehbar. Auf jeden Fall füllte sich der persönliche Ausredenbeutel um einige eloquente Alternativen. Statistisch führte am Ende die Einladung zur Geburtstagsfeier mit variabel eingesetzten Familienmitgliedern die Absagenliste an. Konstruktiver klang da schon Klettertour, Namenstag der Nichte und ich bin in der Schweiz. Aber auch jede Schuld von sich weisend wurde argumentiert, mit:“das kann ich meiner Frau nicht schon wieder antun.“. Ganz schlimm waren natürlich die Freunde, die gar nicht erst abnahmen und noch nicht so richtig einsortieren lässt sich:“Nein. Das geht nicht. Ich kann wirklich nicht. Nein, echt jetzt nicht.“
Nach geschlagenen 2 Stunden zunehmender Deprivation fand sich der zuvor nicht erreichbare Martin Koch von den Bautzener Kopfjägern. Früh empfohlen, hatte er zappeln lassen, weil er sich bei triathletischer Thematik im Kino vergnügte. Davon aber sichtlich motiviert, ließ er sich gar nicht lange Bitten und war trotz der wenige Tage zurückliegenden Langstrecke am Dreiweiberner See im Team.
Max und Martin, die man gern als Beucharookies bezeichnen kann, freuten sich über die füllige Teilnehmerzahl. Ca. 240 Mannschaften in 2 Wettbewerben sorgten an sich für ein betriebiges Ambiente. Nachdem lediglich ein Nachname umgemeldet werden musste, startete das Team:“NEVER CARE ABOUT HAIR“ in der Reihenfolge Martin, Max, Jörg.
Der Beuchaer Team Triathlon wird als Teamstaffel gestartet. Zuerst schwimmt man nacheinander, dann fährt man genauso Rad und läuft anschließend abwechselnd. Beim Radeln sind keine Renn- und Zeitfahrlenker zugelassen.
Martin stürzte sich wagemutig in der Startgruppe in den Teich und spulte die 360 m souverän mit nur wenigen Vorausschwimmenden ab. Maxs Position, der nach dem Abschlag an Land etwas konfus die Richtung suchte, war bei Wechsel zu Jörg aufgrund der bereits beginnenden Überrundung nicht mehr auszumachen. Jörg umplätscherte gleichfalls dutzende Brustschwimmer und nach etwas mehr als 12 Minuten schon war wieder Martin mit dem Radl an der Reihe.
Martins und insbesondere Max, der sich im Hinblick auf dem IM 70.3 Rügen am kommenden Wochenende insgesamt ohne Schwächen präsentierte, Aufgabe war es ein entsprechendes Zeitpolster herauszufahren, wohl wissend, dass Jörg auf dem ihm ungeliebten Gefährt einiges an Boden verlieren würde. Die beiden ließen sich denn auch nicht lumpen. Erwartungsgemäß brauchte Jörg das Polster über die 16km wieder auf und verschenkte zudem etwas davon, weil er den Kurs bereits nach 3 von 4 Runden nicht mehr fahren wollte, nach kurzer Überredung und erschrockener Erkenntnis aber musste.
Der kurze Lauf schmerzte vor allem Martin, dessen langstreckengeschundene Beine sich mit einem 4km-adäquaten Tempo so noch gar nicht wieder anfreunden wollten. Ins Ziel wurde dennoch glücklich zu dritt eingelaufen und die Eile belohnt, weil der Gewitterregen schon wenige Sekunden später einsetzte. Bedauerlich für all die Staffeln, die nicht nur läuferisch sondern zum Teil noch radelnd unterwegs waren.
Verdient gewonnen hatten am Schluss „Die 3(6) von der Tanke“. Ein offensichtliches Beispiel für eine positive Lebensentscheidung. Zum Glück gab es für sie bei der Siegerehrung eine Torte und keinen Sekt, so dass ein zeitnaher Rückfall nicht zu befürchten war. Mit gleich 2 Mal Martin und einmal Max konterten und duplettierten sie nicht nur unsere einzigen Talente, sondern vermochten zudem auf die weiteren von Eric, Alexander und Werner zurückgreifen. Damit waren alle anderen ganz klar „outnumbered“.
Ergebnisse:
http://www.beuchaer-triathlon.de/2014/ziel2014_team.pdf
Fotographer:
Margrit Weiß