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Conrad, welches Resümee kannst du aus der vergangenen Saison ziehen?
Die lief eigentlich besser als erwartet. Vorab hatten wir nicht daran gedacht, vorn mitspielen zu können. Die Ausgangssituation der meisten Starter war wegen sich verschärfender Studienpflichten nicht optimal und ein „Kürzer treten“ war angesagt. Somit setzten wir unsere Ambitionen nicht allzu hoch. Dennoch hat es für ein gelegentliches Podium gereicht. Und das, wo die Breite auch an der Spitze der Regionalliga schon als sportlich zu bezeichnen ist, zudem wenn dann noch Kamenzer „Hobby-„ Ironmen teilnehmen. Es war schon spannend und cool.
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Und welche Perspektiven seht ihr für euch in dieser Saison?
Nun, für die Hälfte von uns stehen zunehmend andere Sachen im Vordergrund. Alex hat Arbeit in München und ist dahin gezogen, Matthias steckt immer noch mitten im Medizinstudium und bei mir selbst schwankt die Trainingskontinuität, da ich zeitweise nachts und manchmal auch 2 Wochen durchweg, ohne Zeit fürs Hobby arbeiten muss. Der Markus Liebelt ist jedoch ambitioniert bei der Sache. Er war mit uns im Trainingslager und das Radfahren braucht man dem echt nicht beizubringen. Franz wird in Roth starten, so dass es da zur Interessenkollision mit den Regionalligaterminen kommt. Maik Werner hat schon in der vergangenen Saison positiv überrascht, Ich hoffe auf eine schlagkräftige Gruppe.
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Beim Leipzigmarathon waren einige von euch auf der 10km-Distanz am Start. War das für euch eine Standortbestimmung?
Ja, wir haben geschaut, wo wir stehen, sind aber aus dem Training heraus gestartet. Es ging auch darum etwas für das Mannschaftsgefühl zu machen. Franz hatte leider einen Muskelfaserriss und Alex ist für die 10 km natürlich nicht extra aus München gekommen. Aber es war lustig und für mich persönlich war das mal wieder ein guter Lauf.
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Sind bei euch Neuzugänge zu erwarten?
Nicht wirklich. Wenn überhaupt kann man den Freddy Sichting dazu zählen. Aber wie er wirklich im Training steht ist unklar. Er schwimmt viel und läuft auch. Aber zum Rad fahren muss man ihn antreiben. Der Maik Werner braucht noch Wettkampferfahrung. Abgänge haben wir aber keine. Da sind wir stabil. Der Sebastian Liebald will nach einer schlechten Saison im letzten Jahr wieder starten.
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Dich konnte man bisher gut als Leistungsträger bezeichnen. Wird das weiter so bleiben?
So etwas ist endlich. Ich bin ja jetzt Vater, da verschieben sich die Prioritäten und bereits seit 4 Jahren nimmt das Training stetig ab. Dazu war ich im Winter 3 Monate lang krank. Es handelte sich jedoch nicht, wie anfangs gedacht um Pfeiffersches Drüsenfieber, sondern einen anderen schweren Infekt, der das Immunsystem stark belastet hatte. Aber das ist jetzt überstanden.
Wenn er ohne Verletzungen durchkommt, womit er immer wieder zu tun hat, kann sich Markus als Leistungsträger entwickeln. Im Schwimmen ist er nicht der beste, dafür fährt er sehr stark Rad und das Laufen ist OK. Er studiert Ernährungswissenschaften in Halle, jobbt gelegentlich als Fahrradkurier und trainiert eher chaotisch. Auch Matze ist viel zuzutrauen, obwohl er immer tiefstapelt, was die Trainingsumfänge anbelangt, wenn man mit ihm spricht. Ludger Held trainiert wieder und die Radkilometer stimmen schon. Läuferisch ist er noch schwer einzuschätzen. Aber er wird sicher Solide Leistung bringen und Top 10 Platzierungen sind möglich.
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Wie steht es um die Unterstützung 2011?
Unser Namenssponsor SUUNTO war zunehmend schwerer zu erreichen, so dass wir im neuen Jahr wieder als „Die Kessen Sachsen“ auftreten werden. Erdinger AF ist weiterhin Partner und wir haben einen neuen Deal mit SQUEEZY. REDVIL wird uns wieder schicke Sachen machen und natürlich ist Intersport Hopfmann zu nennen, die uns mit Equipment und auch finanziell unterstützen. Einen breiten Vereinsbackground haben wir ja nicht. Der wurde nur für die Bildung des Teams gegründet und besteht aus 10 Mitgliedern.
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Welche Liga-Ziele formuliert ihr für 2011?
Wir wollen wieder oben mitspielen. Wenn wir in die Top 3 kommen, dann ist das gut, aber bei den vielen neuen Mannschaften lässt sich das noch nicht voll einschätzen. Als stärkste Konkurrenz sehen wir die Mannschaft TVB09 und den TV Dresden und natürlich ist Kamenz nach dem Rückzug aus der 2. Bundesliga zu beachten.
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Wie sehen die Ziele außerhalb der Regionalliga aus?
Franz will sein Ironmandebut in Roth geben, ohne sich eine Zielzeit gesetzt zu haben. Aber er gibt sich wirklich Mühe. Matze hat Ende August, Anfang September eine Amerikatour geplant. Es wird mindestens ein IM 70.3 dabei sein, sowie eine Serie von vielleicht 4-5 weiteren Wettkämpfen in den 4-5 Wochen, die er dort ist. Markus Liebelt wird den 70.3 in Wiesbaden starten.
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Wo siehst du Stärken und Schwächen eures Teams?
Beim ersten Wettkampf haben wir sicher den Vorteil der Streckenkenntnis. Es wird sich um eine profilierte Wendepunktstrecke handeln. Das Profil ist so, das gibt es kaum die Möglichkeit kontinuierlichen Fahren gibt. Als radstarke Mannschaft werden wir da sicher vorn reindrücken. Storkow ist erfahrungsgemäß keine große Stärke von uns. Da werden wir wahrscheinlich auf die Mütze kriegen. Selbst werde ich die beiden letzten Wettkämpfe nicht in Angriff nehmen. Bei einem starte ich auf einer Mitteldistanz die in Berlin direkt an meiner Haustür vorbei geht.
Tendenziell ist das Radfahren unsere beste Disziplin. Das Laufen geht eher schwer.
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Was sagst du zum Format der Regionalliga?
Dass es die Regionalliga überhaupt gibt ist gut. 4 Wettkämpfe in der Saison reichen völlig. Es ist so schon schwierig, die wegen der Überschneidungen mit anderen Wettkämpfen alle gut zu besetzen. Auch die Mannschaftsvariante ist sehr reizvoll. Um es insgesamt facettenreicher zu machen, könnte man überlegen auch mal eine Sprint reinzunehmen. Das muss aber nicht sein. Die Organisation ist als liebevoll zu bezeichnen, so wie das der Norbert Hennig macht und 20 Mannschaften zu aktivieren, ist schon eine Leistung. Ich würde alles so lassen.
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Vielen Dank für das Interview.
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