Die Langdistanz hat Hawaii. Wenn es die Breitensportler warm haben wollen, fahren sie zum Störmthaler See. Lydia und Bruno berichten von harten Bedingungen und brutalen Erfolgen.
Lydia's Erlebnisbericht für das Rennen der Frauenmannschaft in der Regionalliga
Mit dem TriDay Leipzig stand für die Regioteams am 18.06. das zweite Rennen der Saison an. Um 10:30 trafen Marco und Pauline mit dem Rad und René mit dem Auto bei mir ein. Die Laufräder waren schnell ausgebaut und das Gepäck verladen, so dass wir pünktlich kurz nach halb elf starten konnten. Die Fahrt verlief bis auf einen kurzen Stau bei Grimma recht problemlos. Am Störmthaler See angekommen stellte sich die Parkplatzsuche jedoch schwieriger als gedacht heraus, denn bis zu Diesem kamen wir nicht mal. Auf der Zufahrtsstraße hatte sich ein langer Stau gebildet, da die Starter des Sprinttriathlons gerade die Straße kreuzten. Da es schon 12.15 Uhr war und der Check-In der Frauenteams um 12.30 beginnen sollte beschlossen wir mein Rad direkt zusammenzubauen, so dass ich schon zum Treffpunkt fahren konnte. Auf dem Weg dorthin habe ich auch Naja getroffen, die den Weg nach Leipzig teils mit dem Zug, teils mit Rad bewältigt hatte. Am TV Dresden Pavillon erwartete uns neben Anett, Hannah und Helene noch der Nachwuchs, der sich schon auf den Rückweg machte, da ihr Rennen bereits 10:30 startete und sie demensprechend schon fertig waren. Kurz später traf auch Yasmin ein und es ging pünktlich zum Check-In und anschließend einlaufen. Zwanzig Minuten vor unserem Start trafen sich dann alle Regionalligastarter am Schwimmstart, um mit einer Schweigeminute den beiden RL-Startern Edda Mainusch (SSC Berlin Masters) und Sebastian Liebald (Team Fang das Gnu) gedenken, die seit Mai bzw. Februar diesen Jahres nicht mehr unter uns sind.


Nach einem kurzen Einschwimmen im etwa 21 Grad kalten Störmthaler See fiel für uns Punkt 13.50 Uhr als erstes Team der Startschuss, die anderen Teams folgten im Abstand von jeweils 30 Sekunden. Da das Format ein Teamrennen war, bei dem mindestens drei Athleten von Start bis Ziel zusammenbleiben mussten war die Taktik klar: beim Schwimmen zusammenbleiben, wobei die etwas stärkeren Schwimmern den anderen Wasserschatten geben, nach Möglichkeit zusammen Rad fahren und beim Laufen schauen, was sich ergibt.


Gesagt, getan! Hannah schwamm den Großteil der Strecke ganz vorne, ich schräg dahinter, dann Helene und Yasmin. Gemeinsam ging es, immer noch an erster Position, in und aus dem Wechselgarten, wo es galt möglichst schnell die Schuhe anzuziehen, da die Radstrecke, welche in diesem Jahr erstmalig aus einer Runde um den See bestand, direkt mit einem kleinen Hügel begann. Nach nur 200m auf dem Rad schaute Hannah mich auf einmal erschrocken an. ,,Ich habe meine Startnummer vergessen!“. Hm, was macht man da? Wir haben uns für weiterfahren und hoffen entschieden. Es hat etwas gedauert, aber nach den ersten zwei Kilometern hatten wir unser Tempo gefunden und konnten richtig loslegen. Kurze Zeit später kam dann schon das Triathlon Team Thüringen, was jedoch so unwesentlich schneller, dass sich die Führung noch mehrmals abgewechselt hat.


Langsam wurde jedoch klar, dass Helene das Radtempo, was Yasmin und Hannah vorlegten nicht mehr mithalten konnte. Nach kurzer Absprache (Hannah: ,,Machen wir zu dritt weiter?“-ich: ,,Ich laufe aber nicht so schnell“- Yasmin: ,, Egal, ich schieb dich“) war es entschieden; wir fahren zu dritt weiter, trotz der Gefahr, dass etwas passieren könnte und wir dann abbrechen müssten. Bis zum Wechselgarten lief es super, aber schon nach den ersten Metern auf der Laufstrecke war mir klar, dass mir sehr harte 5 Kilometer bevorstehen. Bereits auf dem Weg zum ersten Wendepunkt unterstützte mich Yasmin fast durchgängig durch leichtes Schieben, so dass wir uns Hannahs Geschwindigkeit anpassen konnten. Als wir dann endlich beim Wendepunkt und damit beim ersten Wasserstand ankamen konnte ich mir nicht vorstellen, das Rennen so weiterlaufen zu können. Doch Yasmin unterstützte mich weiter und ließ mich nur zum Wasser entgegennehmen kurz alleine. Was das Ganze besonders erschwerte, war die extreme Hitze, die zwar traditionell zum TriDay gehört, bei der nur mit wenig Schatten versehenen Rad-und Laufstrecke aber alles andere als angenehm ist. Irgendwie haben wir es aber dann doch mit der zweitschnellsten Laufzeit ins Ziel gebracht. Der Abstand zu den folgenden Teams war so groß, dass auch der Startrückstand, welcher noch abgezogen wurde, nichts mehr änderte und wir uns über den dritten Platz freuen durften. Nach und nach kamen auch die Masters- und Männerteams vom Rad zurück, die wir so noch anfeuern konnten. Sowohl unser Masters-, als auch unser Männerteam konnten ebenfalls einen starken dritten Platz erreichen.
... und jetzt lest ihr Bruno's Gedanken zur Landes- und Regionalliga
Vor circa 3 Monaten hatten die Mannschaftsleiter/innen ausgeknobelt, wer für welchen Wettkampf startet. Ich durfte, aufgrund der kurzen Schwimmstrecke, beim Störmthaler Triathlon mitspielen. Für die Ligamannschaften galt es, in einem Staffelformat anzutreten:
- Von 4 Startern mussten 3 mit einem Abstand von <10s ins Ziel gebracht werden. Auch auf der Strecke durfte der Abstand nie größer als 10s werden.
- Es herrschte innerhalb einer Mannschaft Windschattenfreigabe und das Schieben von Teammitgliedern beim Laufen war erlaubt.
Nachdem ich aber im April/Mai feststellen musste, dass ich vielleicht doch nicht ganz so schnell wie Christian schwimme (nur unwesentlich langsamer!), haben wir nochmal getauscht und Marco hatte die Ehre mit Christian die Staffel zu schwimmen. Die größte Herausforderung war, hier eine halbwegs homogene Mannschaften an den Start zu bringen, um niemanden zu früh zurückfallen lassen zu müssen und maximal vom Wasser- und Windschatten zu profitieren. Ich denke das ist uns bei allen 3 Mannschaften der Regio gelungen. Für die Landesliga war das Staffelformat etwas anders: 2 Teams mit je 2 Startern sind angetreten, wobei jeder Starter eine Disziplin machen durfte, aber nicht musste. Heisst: Hauptsache ein Team hat alle 3 Disziplinen gemacht – wer von beiden Startern, spielt keine Rolle. Am Ende werden die Platzziffern der Mannschaften dann addiert – kleinste Ziffer gewinnt. Was der TV DD nun geworden ist, kann ich nicht sagen – die Ergebnisliste ist noch nicht raus.


Zurück zum Tagesablauf: Da diesmal alle Starter dezentral angereist sind, gab es keine Klassenfahrt-Gefühle. Schade eigentlich. Max Trentzsch stand 8:30 bei mir vor der Tür und überpünktlich sind wir nach Leipzig gefahren. Der arme Kerl musste ewig im Glutofen „Störmthaler See“ ausharren, bis er mit der Liga starten durfte. Da ich ja Einzelstarter war, um mir in der Staffel nicht komplett die Schwimmmotivation nehmen zu lassen, mussten wir schon früh los – mein Start war schon 12:00 Uhr. (Liga erst 14:30). Einchecken, Wechselzone einrichten usw. war alles wie gehabt und nicht der Rede wert.
Einzig die Hitze schon früh am Morgen machte uns Sorgen. Die Dixie Klos (zu wenige!!) standen in der prallen Sonne. Richtig gut. Irgendwie hab ich das aber ohne Kotzen überstanden. Das Schwimmen im „Störmi“ ist definitiv schöner als in Moritzburg – auch wenn es bei mir wieder schlecht lief. Ich war recht entspannt, dachte aber, halbwegs schnell zu sein. Als kurz vor Wasserausstieg ein Schwimmer in Flatterbadehose vor mir war, wurde mir klar, dass ich hier grad die falsche Gruppe habe... Naja – sei’s drum, diesmal wollte ich mir beim Wechsel keine Blöße geben und mal schnell machen. Das ging an sich auch, bis auf meinen „altersgerechten“ Aufstieg: ganz souverän über die Linie schieben, hinstellen, sachte aufsteigen... (Max danach im Auto: „Dein Aufstieg war echt scheisse.“ – jop. Hat er wohl recht. Ich gelobe Besserung) Für die Radstrecke galt Windschattenfreigabe. Es galt also, schnell eine gute Gruppe zu finden oder zu etablieren. Ich bin alleine los, Messer zwischen die Zähne und ATTACKE! Recht schnell habe ich andere Sportler aufgesammelt. Einige blieben zurück, andere kamen mit. Irgendwie gab es dann eine Gruppe mit sechs Athleten – zwei davon konnten auch gut Rad fahren. In der Führung mit 340W, in der Gruppe 200W. So schön entspannt bin ich sicher noch nie in die Wechselzone gekommen. Kurzzeitig hatte ich überlegt, ob ich die Gruppe sprenge, aber die paar Sekunden, die ich hätte holen können, wäre der Aufwand nicht wert gewesen. Der zweite Wechsel war ähnlich zum Ersten: Gut angefangen, schlecht abgeschlossen. Mein Abstieg war richtig gut: Ich bin super vom Rad runter und mit Tempo zum Wechsel. Meine supertollen Superschuhe sind zwar super (falls noch nicht erwähnt), aber gehen superschlecht anzuziehen. Ich hab gefummelt und getan, während alle aus meiner Gruppe an mir vorbei sind. Cool, alles wie immer! Ab auf die Laufstrecke, Tipp von Max berücksichtigen: „KEIN GEL!“ und wieder: Messer zwischen die Zähne. Die Gruppe hatte ich nach 400m eingeholt und stehen gelassen. Innerlich dachte ich mir sowas wie: „WAHHAHAMUAHAHAHAA HAAAAAAAAAARRRR“.. es lief also gut und ich hatte Spaß! Die Unterstützung am Streckenrand war prima – viele Helfer, die viele Wasserschwämme reichten (dringend notwendig!) und viele Menschen, die anfeuerten. Am Ende kam ich als 5. ins Ziel und war Erster der Altersklasse.
… Na, noch Bock zu lesen? Runde 3! Die Regionalliga (Masters).
Unsere Masters waren vor dem Rennen in der Ligawertung auf Platz neun. Gestartet wurde im 30s Abstand, die Dresdner wurden also erst später ins Wasser gelassen. Umso schöner war es, dass sie schon zwei Teams überholt hatten, als sie aus dem Wasser kamen. Mit René Eschler im Team war klar, dass das Radfahren auch gut wird. Der Aufstieg war (wie meiner) auch altersentsprechend! Da hätte ich mitmachen können. Die Aufstiegslinie wurde wohl etwas zu früh gesehen und man wollte schon aufs Rad bevor man durfte. Auch die Haltungsnoten waren eher nicht die Besten. Aber egal – am Ende zählt das Ergebnis. Vom Rad sind sie dann als dritte Mannschaft gekommen. Sensationell! Es wurde also ordentlich Radau gemacht auf der Strecke. Beim Laufen sah auch alles souverän aus: die Renés und Toralf sind zu dritt nebeneinander gelaufen, keiner sah müde aus. Mike hat dort dann die Anderen ziehen lassen – Job erledigt, das Team beim Radfahren unterstützt und nun genießen. Ein dritter Platz für die Masters ist ein starkes Ergebnis. Das gab es lange nicht mehr. Zeitlich hätten sie da auch locker bei den Regio Männern mitmachen können. Glückwunsch!




Na, immernoch Bock zu lesen? Dann jetzt das große Finale, die Regio-Männer.
Da die Männer in der Gesamtwertung vor dem Rennen auf Platz 3 standen, sind sie also als drittes Team ins Wasser. Christian als Beobachter, die anderen Drei haben durchgewechselt und sind schön homogen geschwommen. So wie es mir Max berichtet hat, wurde es im letzten Drittel etwas schwieriger, weil von hinten Teams aufgeschwommen sind und damit das ruhige Schwimmen doch wieder ein eher chaotisches Freiwasserschwimmen wurde. Aus dem Wasser kamen sie auf Platz 5. Verdammt! Aber die starke Disziplin war klar: Radfahren. Der Wechsel war schnell – hier haben andere Teams noch den Neo ausziehen müssen. (Warum der bei 21,5°C Wassertemperatur in einem Ligawettkampf erlaubt war, war mir zwar nicht klar, aber tat am Ende nichts zur Sache). Das Radfahren lief super. Schnellste Radzeit aller Teams, auch wenn Tim „geopfert“ wurde und den langen Führungsarbeiten, die er wohl gemacht hat, Tribut zollen musste. Ich stand derweil am Streckenrand, habe Zeiten gestoppt und im Wechsel festgestellt, dass wir fast auf Platz 2 vorgerutscht sind. Platz 1 war Team Berlin IV, die von Anfang an direkt gezeigt haben, wer hier gewinnen wird, Platz 2 war Halle. Hier entwickelte sich wirklich ein spannender Zweikampf. Der Abstand zwischen Halle und Dresden war stets so 35-40s. Wenn man den Zeitversatz vom Schwimmstart abzieht, stellt man fest: 5-10s… Das kann man schaffen. Ich tat alles was in meiner Macht stand, damit die Jungs das aufholen: ANSCHREIEN! – den Abstand habe ich auch durchgegeben, denke ich. Auch wenn Max meinte, er hat nix mitbekommen. Im zweiten Wechsel hatte Max etwas mit seinem Schuh zu kämpfen, während Christian und Marco verzweifelt am Wechselgartenausgang standen. Lustig anzusehen, für Max sicher nicht die schönste Situation. Der Wechselgarten war auf einem abgemähten Feld und in seinem Schuh waren einige Grashalme, die sich weigerten rauszukommen.. Manchmal läufts halt einfach. Der Lauf sah stark aus – auch hier: bis auf die Berliner, die in einer eigenen Liga waren, war unsere Mannschaft definitiv konkurrenzfähig. Der Abstand zu Halle blieb bei 10s und wurde leider auch nicht mehr kleiner. So haben sich die Männer einen dritten Platz erkämpft, bei dem ich vermutlich genauso viel Puls hatte, wie bei meinem eigenen Lauf. Danke dafür! Alles in Allem ein sau starkes Rennen von allen Teams, bei dem wir gezeigt haben, dass wir auch in den Regionalligen sehr gut vertreten sind. Stabiler Wettkampf!




Auf der Heimfahrt gab’s dann endlich Eis und Cola.
Bis zum nächsten Mal
Euer Bruno Schädlich
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