1. Bundesliga in Berlin - Die Finals mit Pauken und Trompeten

    Letztes Rennen der Saison in der 1. 0,0% Bitburger Triathlon-Bundesliga - bestes Ergebnis! Pauline und Martin berichten von einem unvergesslichen Wochenende mit heißen Rennen, toller Kulisse und großartiger Atmosphäre.

    Lauter hätten wir unsere erste Saison in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon Bundesliga wohl kaum beenden können. Von einer TopTen-Platzierung haben wir zwar geträumt, das wir aber mit dem 7. Platz in der Tagesmannschaftswertung aus Berlin heimkehren hätte wohl trotzdem kaum jemand gedacht. Zwar bleiben wir auch nach diesem grandiosen Finale auf dem 14. Platz in der Gesamttabelle, aber die winzigen drei Punkte Abstand auf Platz elf machen Mut für die nächste Saison. Und das wohl Wichtigste: Es gibt eine nächste Saison für uns im Triathlon-Oberhaus, denn der Klassenerhalt ist damit aus eigener Kraft realisiert worden!

    Doch wie kam es dazu?

    Das Finale der 1. Bitburger 0,0% Triathlon Bundesliga fand im Rahmen von „Die Finals Berlin 2019“ statt. „Die Finals“ bedeutet: ein Ort, ein Wochenende, Deutsche Meisterschaften in zehn olympischen Sportarten. Klingt fantastisch, ist fantastisch! Im Triathlon-Rennen der Männer und Frauen wurden gleichzeitig auch die deutsche Meisterschaft der Elite und U23 ausgetragen. Daher war es uns auch möglich Anna Heyder als DM-Starterin, aber außerhalb der Bundesligawertung, für das Rennen zu nominieren. Mit fünf rot-weißen Einteilern war der TV Dresden damit sehr präsent vertreten. Neben Anna Heyder standen in der Bundesliga Helene Geßner, Stine Henning, Anna Harbo und Pauline Neidel an der Startlinie.

    Der Anreisetag am Freitag war geprägt von einem plötzlichen Gewitterguss, der das Einschwimmen fast verhinderte, Geburtstagskuchen für Helene, endlich wieder dreckige Räder nach der Streckenbesichtigung auf nasser Straße und einem epischen Lachanfall von Anna, der uns wohl ewigen Ruhm in der Pizzeria verschaffen wird.

    Während das Schwimmen noch etwas außerhalb Berlins im Wannsee absolviert wurde, führte die Radstrecke die Athletinnen und Athleten zum Olympiastadion, dem sportlichen Herz der Hauptstadt. Auf dem Olympischen Platz vor dem Stadion war die zweite Wechselzone sowie eine ordentlich große Tribüne aufgebaut. Der Zieleinlauf würde mit dem Olympiastadion im Rücken statt finden. Grandiose Bilder und Gänsehaut waren damit garantiert. Am Samstag ging es recht zeitig aus den Federn, da bereits um 8 Uhr am Olympiastadion der Check-In der Rad-Lauf-Wechselzone anstand. Also nur ein kurzes Frühstück, Startnummerntattoos anbringen, finale Vorbereitungen treffen und los ging es Richtung Olympiastadion. Der am Vortag penibel ausgeheckte Zeit- und Ablaufplan bekam vor Ort einen herben Rückschlag: „Nein, hier kommen Sie nicht durch.“ „Aber wir haben doch eine Parkgenehmigung und wir sind im richtigen Zeitfenster.“ „Nein, hier kommen Sie nicht mehr durch.“ Okay, da sowohl große Hundeaugen als auch Passierschein A38 nicht halfen und sich niemand mit der Berliner Polizei anlegt(!), sprangen die Athletinnen kurzerhand aus dem Bus und trabten Richtung T2 davon. Marco und Martin parkten die Vehikel ab und liefen hinterher. Nachdem der zweite Wechselplatz eingerichtet und ein Vorgeschmack auf die Atmosphäre aufgesogen war, fuhren wir zum Wannsee.

    Check-In des Rades, Erwärmung, Line-Up. Hierbei werden die Mannschaften entsprechend ihrer aktuellen Tabellenplatzierung aufgerufen und dürfen sich eine Startbox auswählen. Uns blieb im Grunde keine wirkliche Wahl und wir standen auf der rechten Seite. Die Bundesligamusik erklang. Dann Ruhe – viel zu lang. Kommt jetzt noch ein Startsignal? Warten wir, bis das Fernsehen bereit ist? „On your marks!“ Schuss. Ah, geht doch!

    Eine Besonderheit des Wannsees war die lange flache Uferzone, wo man gute 50m durchs kniehohe Wasser rennen musste, bevor man schwimmen konnte. Dasselbe natürlich auch auf dem Rückweg. Da das an Kraftanstrengung scheinbar noch nicht reichte, folgte eine elend lange Treppe, damit man oben so richtig schön blau war. Mit Schnappatmung und Muskeln voller Laktat wechselt es sich ja bekanntlich besonders gut. Aber keine Zeit zum Durchschnaufen, sondern ab auf’s Rad. Helene und Stine schafften mit einem guten Schwimmen den Sprung in die erste große Verfolgergruppe. Anna Harbo folgte kurz danach. Anna und Pauline kämpften in einer kleineren Gruppe um Anschluss. Der Kurs führt über wellige 13 Kilometer zum Olympiastadion, wo weitere zwei Runden zu absolvieren waren. In den Sturz, der sich zu Beginn der Radstrecke ereignete, war zum Glück keine Dresdner Spitzen Athletin involviert – Helene konnte sich dank ihrer technischen Skills gerade noch daran vorbei winden. Ebenso zeigte sie wieder mal ihre Radstärke und erfuhr die zehntbeste Radzeit. Im finalen Lauf überzeugte vor allem Anna Harbo mit der 24-schnellsten Laufzeit und konnte sich dadurch noch auf Platz 29 vorarbeiten. Stine bestätigte ihre Platzierung aus Tübingen und lieferte mit Platz 23 das beste Resultat für das Team. Helene, die Konstanteste in dieser Saison, schaffte endlich den Sprung in die Top30 und finisht auf Platz 28. In Kraichgau und Tübingen war sie noch knapp daran vorbei geschrammt. Pauline und Anna rundeten das Ergebnis mit Platz 45 und Platz 43 (DM-Wertung) ab.

    [Q] „Was heißt das für die Platzierung der Mannschaft und den Abstiegskampf?“
    [A] „Die Tagesmannschaftswertung geht wie folgt: Die drei besten Platzierungen einer Mannschaft werden zur sogenannten Platziffernsumme addiert. Das Ranking der Mannschaften ergibt sich entsprechend aufsteigender Platzziffernsumme, d.h. die Mannschaft mit der niedrigsten Platzziffernsumme gewinnt. Die bisherigen erzielten Platzierungen und Platzziffern waren:
      - Kraichgau: 12. Platz mit 113 Platzziffern
      - Düsseldorf: 15. Platz mit 116 Platzziffern
      - Tübingen: 13. Platz mit 114 Platzziffern“

    [Q] „Wie weit geht es dann mit einer Platzziffern unter 90 im heutigen Rennen nach vorne? Platz 12? Oder gar Platz 10?“
    [A] „Nein!“
    [Q] „Nein?“
    [A] „PLATZ 7!!1!“
    [Q] „Unglaublich!?“
    [A] „Ja! Fast. Denn Stine, Helene und auch Pauline hatten ja bereits gezeigt, dass sie Platzierungen um Platz 30 drauf haben. Bisher konnten wir das aber noch nicht mit drei Wertungen in einem Rennen umsetzen. Dass es im Finale passt ist freilich umso schöner.“

    [Q] „Und der Klassenerhalt? Wie ändert sich die Tabelle mit diesem siebten Platz?“
    [A] „Wir liegen in der Abschlusstabelle weiterhin auf Platz 14. Damit sind wir im sicheren Hafen. Der Abstand auf Platz 15 wurde ausgebaut. Der Abstand auf die Mannschaften vor uns schrumpft. Jetzt ist es richtig eng: Auf Platz elf sind es nur drei Punkte Rückstand. Das motiviert uns für die Saison 2020!“


    Die Atmosphäre und die Strecken rund um das Olympiastadion mit der prall gefüllten Zuschauertribüne waren phänomenal. Die Zuschauerunterstützung war großartig, insbesondere von den heimischen Supportern, die zahlreich erschienen waren. Diese Gänsehautmomente haben sich positiv ins Gehirn gebrannt und machen Lust auf mehr. Es war großartig. Danke Berlin. Danke Team Weimarer Ingenieure für die Unterstützung. Danke ZDF für 60 Minuten Ruhm. Danke Marco und Björn für die Unterstützung!

    Nach unserem Finale genießen wir verschiedene Sportarten, von Leichtathletik über Trial und Kanurennsport bis hin zu Turnen, auf Spitzenniveau. Am Sonntagfrüh sind wir dann aber wieder an den Triathlonstrecken. Für das Team Weimarer Ingenieure und das Berliner Triathlon Team geht es um die Wurst: Abstieg oder Verbleib in der 1. Bundesliga. Mit beiden Mannschaften pflegen wir seit vielen Jahren ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Man unterstützt sich, hilft sich, feuert sich an und lacht zusammen. Dieses Verhältnis ist in dieser Saison, unser aller erster Saison im Haifischbecken 1. Bundesliga, nochmal stärker geworden. Leider schaffen es beide Mannschaften am Ende trotz tollem Kampfs nicht die Klasse zu halten. Wir hoffen euch bald wieder im Gruppetto der Formel-1 des Triathlons dabei zu haben, wenn die Bundesligamusik ertönt und es heißt „On your marks!“.


    Vielen Dank allen Unterstützern, allen Sponsoren, besonders Dresdner Spitzen und Erdinger Alkohlfrei, die uns seit über zehn Jahren begleiten!

    Danke Harald Vogler und seinen Jungs sowie der Bundesliga-Crew für vier hochwertige Veranstaltungen und einen stets sauberen blauen Teppich.

    Danke Daniel Unger für eine Weltklasse-Moderation.

    Danke weltbester Triathlonverein Dresden für die Möglichkeit, die Unterstützung und den Freiraum Ideen umzusetzen und Träume zu verfolgen.

    Vielen Dank, Stine, Helene, Jana, Anna, Anna, Beathe und Lea, für den Einsatz und das Vertrauen uns (Pauline und Martin) in das Abenteuer 1. Bundesliga zu folgen.

    Danke allen beteiligten Muttis und Vatis und Menschen im Hintergrund!


    Wir werden unsere Erlebnisse aus dieser Highspeed-Triathlon-Saison in Wort, Ton und Bild aufbereiten und präsentieren. Sobald die Daten und Locations fest gezurrt sind, werden sie veröffentlicht. Stay tuned!


    Wir haben fertig. Vorerst. Die Saison 2020 kommt. Ganz bestimmt. Alle haben Bock.
    Martin und Pauline

     

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    Vorstartromantik auf dem blauen Bundesligateppich