Am Sonntag (14.07.19) hieß es zum letzten Mal in 2019, mit knapp 90 Männern in den See springen und keine Sekunde, bei den engen Rennen der 2. Bundesliga, verlieren.
Wir reisten zu dritt (Max, Jonas und Marvin) aus Dresden an und sammelten bei Hannover noch Christian ein. Andreas kam wieder aus dem Norden mit Fanclub angereist. Mit im Gepäck der 7. Tabellenplatz, den wir uns in den Rennen davor erarbeitet haben, eine Menge Selbstvertrauen, aber auch Zweifel, wozu das Training in den letzten Wochen gut war. Der Tabellenplatz sollte auch nach dem Rennen uns gehören, das Selbstvertrauen für 2020 gestärkt und alle Zweifel beseitigt sein. So lautete die Marschroute!
Im Gegensatz zum Rennen vor 2 Wochen in Grimma, war der Himmel bedeckt und das Thermometer wollte kaum über 20°C anzeigen. Somit gab es auch wieder Spekulationen, ob der Neo erlaubt sein wird oder nicht. Die Veranstalter rüsteten dieses Jahr nochmal auf, asphaltierten einen Teil der Strecke neu, personalisierten die Wechselplätze und eliminierten die Startnummern.
So machten wir uns Sonntag früh bereit, klebten uns die Startnummern auf die Arme - Max hatte in seiner Kindheit keine Tattoos - und fuhren zum Verler See. Schon am Auto hörten wir die Worte „Neoverbot“ des Sprechers. Bei den kühlen Außentemperaturen freute sich erstmal keiner darüber. Beim Check-In trafen wir dann auch Andreas und Max bekam neue Tattoos für den zweiten Versuch.
Der Schwimmstart gestaltete sich dann als Herausforderung, da der Startbereich nur 10m breit war. Andreas und Jonas kamen als erste aus dem Wasser und fanden sich direkt in der 3. großen Radgruppe wieder. Christian und Max schwammen zusammen, mit etwas Abstand vor Marvin. Auf dem Rad fanden sich die drei dann in der Verfolgung der Gruppe um Andreas und Jonas wieder, auf die sie dann auch nach der ersten Runde aufschließen. Die Gruppe war zu diesem Zeitpunkt schon sehr groß, sodass es durch zahlreiche Positionskämpfe immer wieder hektisch wurde. Zeitgleich schlossen sich auch die ersten beiden Gruppen zu einer zusammen. Bis dato sammelte Max bereits zahlreiche Führungskilometer. Kurz vor dem Ende des Radparts konnte dann auch die erste Radgruppe eingesammelt werden – hier dürfen sich auch wieder alle Athleten in der großen Verfolgergruppe bei Max bedanken! Da wir mit allen Athleten in der Verfolgergruppe saßen, profitierte das gesamte Team. Wenn dann min. 60 Mann zusammen auf die Laufstrecke gehen wollen, wird es hektisch in der Wechselzone. Marvin lief als erster aus der Wechselzone, gefolgt von Andreas, Max und Christian. Jonas gelang der Wechsel nicht schnell genug und sah fast die gesamte Radgruppe vor sich auf der Laufstrecke. Dort wurde Marvin schnell von Andreas überholt, der sich auf die Verfolgung der Führenden machte. Jonas sammelte einen nach dem anderen ein und lief noch sehr weit nach vorne. Im Ziel hieß es dann Platz 26 für Andreas, Platz 32 für Marvin, Platz 34 für Jonas, Platz 45 für Max und Platz 61 für Christian - klasse Teamleistung!
Nun begann die Rechnerei – sollte die Platzierung nicht besser als in Grimma sein? JA! – Platz 8 in der Tageswertung. Damit sind wir sehr zufrieden, auch wenn wir den 7. Tabellenplatz nicht halten konnten. Das Team aus Witten war in Verl sehr stark besetzt und holte die 3 Platzziffern Rückstand in der Tabelle von vor dem Rennen noch auf. Somit beenden wir die Saison 2019 auf dem 8. Tabellenplatz, womit wir sehr gut leben können.
An dieser Stelle wollen wir uns schonmal bei unserem Verein, dem Triathlonverein Dresden, für die Unterstützung in allen Bereichen bedanken. Das gilt genauso für unsere Sponsoren, ohne die wir mit dem Rad zu den Wettkämpfen fahren und im Zelt schlafen müssten. Außerdem wären wir auch nicht so gut ausgerüstet. Danke den Dresdner Spitzen, der Ostsächsischen Sparkasse, profi.com, sitec systems, Bike24, Play Off Dresden, thoni mara und YellowFox!
Die Ergebnisse gibt es wie immer >>>hier<<<.
Kommentare zum Sonntag:
Max Gaumnitz:
„Das Finale der Bundesliga in Verl ging ich mit gemischten Gefühlen an. Einerseits freute ich mich auf das Sport-Wochenende mit den Jungs. Andererseits der leise Zweifel: Wird die Form noch für ein Ergebnis reichen, das dem Team die Platzierung in den Top Ten sichert? Verletzungsbedingt war ich seit Mai beim Laufen und Radeln zum Formerhalt gezwungen.
Sehr froh war ich dann über Marvins spontane Zusage, den abgesagten Start unseres dänischen Teammitgliedes Jens zu übernehmen. Ihm war eine Platzierung unter den ersten 40 von rund 90 Athleten zuzutrauen, genauso wie Andreas und Jonas. Für unser Schwimmtalent Christian hoffte ich auf dem abschließenden Lauf auf gute Beine – genauso wie für mich.
Das Rennen verlief dann recht unspektakulär. Das Schwimmen ohne Neo bei kühlen Temperaturen bereitete mir keine Probleme, auf dem Rad gab ich sogar dem Drang, mich nicht nur im Windschatten aufzuhalten nach und der abschließende Lauf war für meine Verhältnisse solide.
Etwas effizientere Wechsel, bessere Positionierung vor dem Radabstieg, mehr Skills beim Startnummerntatoo-Aufkleben und weniger Bratwurstgeruch am Streckenrand nehme ich auf meinen Wunschzettel für die nächste Saison auf.
Insgesamt bin ich zufrieden, erst recht mit der Teamleistung. Aus meiner Sicht war es ein würdiges Finale der diesjährigen Saison.“
Jonas Kliemann:
„Das war ein solides Rennen zum Saisonende in der 2. Triathlon-Bundesliga. Die Anreise zum Wettkampf verlief bestens und die Stimmung im Team war wie immer top. Das Wetter war sehr kalt und ein Neoprenverbot gab es auch. Da habe ich schon ziemlich gefroren als wir ins Wasser gestiegen sind. Das Schwimmen verlief trotz der Kälte recht gut und ich konnte kurz hinter der ersten Radgruppe aus dem Wasser steigen und befand mich nach dem ersten Wechsel in der Verfolgergruppe. Dank Max seiner starken Radleistung konnten wir die erste Gruppe noch einholen und als großes Feld vom Rad steigen. Ich bin leider erst weit hinten in der Gruppe vom Rad gestiegen, wodurch ich schon einiges an Zeit eingebüßt habe. Durch die Kälte hatte ich leider auch taube Finger und Zehen, welche mir das Anziehen meiner Schuhe erschwerten. Ich musste feststellen, dass ich von der großen Gruppe, welche aus 50-60 Sportlern bestand, fast als letzter auf die Laufstrecke ging. Ich habe aber dennoch alles gegeben und noch einige Sportler überholt, so dass ich am Ende auf einem nicht perfekten aber soliden 34. Platz von über 80 Sportlern ins Ziel laufen konnte. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Saison, wo ich mich dann hoffentlich noch einige Plätze weiter vorne wiederfinden kann. ?“
Christian Jentzsch:
„Da Verl direkter Nachbarort von Gütersloh ist, konnten wir diesmal wieder die gleiche Unterkunft wie beim Teamrennen in Gütersloh beziehen. Das bekanntliche Frühstücksei wurde selbstverständlich nach dem Wettkampf für den erschöpften Körper aufgehoben. Mit Ungewissheit, ob mit oder ohne Neo geschwommen wird, fuhren wir Sonntag morgen bei einer Außentemperatur von 14°C zum Verler See. Zwei Wochen zuvor in Grimma sah das Wetter noch völlig anders aus...aber die kühlen Temperaturen sollten mir entgegenkommen...oder doch nicht!? Bei knapp über 20°C Wassertemperatur wurde ohne Neo geschwommen. Das Schwimmen lief soweit ohne Probleme, ein paar Schläge bekommt bekanntlich jeder immer ab. Bei dem etwas längeren Lauf in die Wechselzone sah ich sowohl hinter mir, als auch vor mir viele Athleten. In welcher Gruppe ich landen würde, war also noch völlig offen. Viel habe ich auf den erstem Metern auf dem Rad nicht mitbekommen, nur dass Maximal-Max mit gefühlt 20km/h Geschwindigkeitsunterschied an mir vorbei schoss. Es war alles sehr hektisch, denn direkt vor uns fuhr eine größere Gruppe, auf die wir natürlich auffahren wollten. Dies glückte auch nach einer halben von zwei Runden, die gefahren werden mussten. Das Tempo war ausreichend hoch, um noch die Spitzengruppe auf den letzten Kilometern einzuholen. Auf der sehr flachen Strecke mit drei Wendestellen kam ich gut mit und es ging mit 60Mann gleichzeitig in die Wechselzone. Meine Beine fühlten sich diesmal wesentlich besser an, als noch vor zwei Wochen. Doch leider machten mir Schmerzen in der oberen Bauchregion ein Strich durch die Rechnung. Erst auf der zweiten Runde, kam ich dann in meinen Rhythmus und versuchte meinen Platz zu halten. Was bleibt ist ein zufriedenstellendes Schwimmen und Radfahren und ein verbesserungswürdiges Laufen. Alles in Allem waren es fünf erfolgreiche Rennen mit Höhen und Tiefen und wir können mit dem 8. Platz in der Gesamtwertung sehr zufrieden sein. Es hat Spaß gemacht, gern wieder. Manch einer wird jetzt die Beine hochlegen und sich erst einmal schonen, andere haben noch Wettkämpfe anstehen. Wir drücken die Daumen!“
Andreas Rumin Kjaer:
„The Last Bundesliga race in Verl was alright for me. Some aspects worked well out for me and some not as much, but all in all I am very satisfied with the final race.
In the Swim I had an awful start and I think I ended in the back of the pack even though the team gave me a prime position for a fast swim, because they placed me in front of them. Luckily, I had good arms on the swim and therefore I could minimize the damage and swim a little up in the pack. This meant that after leaving the water I was just behind the first pack on the bike. Me, another Danish guy and three other guys formed a chase to try and catch the first pack. In that five man pack I was of course very motivated to work to close the gap and after the first half of the first lap we were a little closer to the front pack. But it ended up that we got caught by an even larger chase pack from behind, that was going fast and that meant that we caught the first pack.
The run would decide the race since we were all together after the bike. I had an all right run mostly; the only missing might be a bit of endurance on the last laps. All in all, a good race in Verl with Dresden Triathlon!“
Marvin Wetzk:
„Erst in der Rennwoche erfuhr ich von der Absage von Jens und war natürlich nicht begeistert. Alle Versuche einen Ersatz zu finden, blieben erfolglos und so blieb mir nichts anderes übrig, als selbst mit nach Verl zu fahren. Ehrlich gesagt passte mir das nicht wirklich, da ich immer noch bei Belastung Schmerzen im Knie habe und so kein Lauf- und Radtraining möglich ist. Außerdem sind bei uns in den Schulferien wieder alle Schwimmhallen gleichzeitig zu und da ich überhaupt kein Freiwasserfreund bin, das Schwimmtraining die letzten 1,5 Wochen vor dem Rennen sehr dürftig aussah. Zu viert nach Verl fahren war jedoch keine Wahl und so stellte ich mal meine persönlichen Befindlichkeiten hinten an. An Verl hatte ich keine guten Erinnerungen, da mein Schwimmen letztes Jahr ziemlich miserabel war und ich auf dem Rad so viel arbeiten musste, dass ich beim Laufen platt war. Zumal ich dann auch noch disqualifiziert wurde. Das konnte mir dieses Mal nicht passieren, da die Startnummern durch Tattoos ersetzt wurden. Die Vorzeichen für ein gutes Schwimmen waren jedoch auch dieses Jahr nicht wirklich gut. So war das Schwimmen dann auch nicht wirklich gut und ich fand mich nach dem Schwimmausstieg am hinteren Ende des Feldes wieder. Ich sah noch 50-100m vor mir meine Teamkollegen Max und Christian, sodass ich all-out zum Wechselplatz lief und auf dem Rad schon knapp hinter Max war - erstmal Erleichterung, dass das Rennen nicht schon nach dem Schwimmen für mich entschieden war. Besonders dank Max fuhren wir Gruppe um Gruppe auf und waren am Ende im 60-70 Mann großen Hauptfeld. Das bringt dir jedoch nichts, wenn du als letzter in die Wechselzone fährst. Also nutzte ich gleich die Situation und fuhr an die Spitze der Gruppe und versuchte, so weit wie möglich, bis zum Wechsel vorn zu bleiben. Das gelang mir auch ziemlich gut und so ging ich in den Top15 auf die Laufstrecke. Dort ging dann nur so mittelmäßiges Tempo und auf der letzten halben Runde bremste mich auch noch starkes Seitenstechen. Leider konnte ich meinen Freund Jonas Meyer erneut nicht halten, aber der Abstand ist etwas gesunken. ? Nächstes Jahr sind wir dann hoffentlich wieder im selben Team. Meine Platzierung ist trotzdem super und deutlich besser, als erwartet. Ich freue mich auch sehr über das Teamergebnis und die Leistungen der Teamkollegen.“
Euer Bundesligateam!