Winterman Xtreme Triathlon 2017

    Muss man mal gemacht haben! Wer gute Ausdauer hat, nicht mehr so schnell für die Hawaiiquali ist und am Saisonende noch genügend Motivation hat, sollte sich dieses Event unbedingt in seinem Wettkampfkalender vormerken!

    Ich selber erfuhr von einem MTB-Kumpel vor 2 Jahren von der Geschichte (er selber hat sich noch nicht getraut)…seit dem schwirrte es immer mal wieder durch den Kopf. So auch am Ende dieser Saison. Ich kam dieses Jahr verletzungsfrei und gut motiviert durch, so dass es Zeit für mich war dieses Abenteuer zu wagen. Da doch etwas spontan, meldete ich mich über kleinere Umwege verspätet an…nun gab es kein Zurück mehr! Also standen längere Radl-, Lauf- und Schwimmeinheiten auf dem Plan, da diese dieses Jahr eher kürzer ausfielen. Ein kurzes Testschwimmen in der Elbe gehörte ebenso dazu wie eine Radausfahrt in finsterer Nacht. Nach dem Engagieren meines Supportteams, ohne ist es nicht möglich zu starten, konnte das Erlebnis beginnen.

    Samstag ging es mit Sack und Pack entspannt nach Decin, holten sämtliche Unterlagen inkl. Roadbook, Startnummern, Lämpchen usw. ab. Nach einem ausgiebigen Stadtbummel, nahmen wir an der Wettkampfeinweisung teil, die keine Fragen offen ließ. Danach ging es schnell zur Familie nach Seifhennersdorf, Abendbrot, etwas Livestream von Hawaii und ab ins Bett!

    1:10 Uhr!!! riss uns der Wecker aus dem Schlaf. 2:15 Uhr kam Heiko mit dem Support-Ford, fix beladen und ab nach wieder Decin. Von da aus ging es mit der Fähre 3:40 Uhr für die Sportler 8,3 km flussaufwärts zum Start. Durch starken Nebel verzögerte sich der Start um sagenhafte 1h25min! 6:25 Uhr fiel dann endlich der Startschuss. Wir sprangen aus ca. 2m Höhe von einer Anlegestelle ins kalte Nass. Durch das geliehene Neoprenequipment wie Schuhe, Weste und Kappe war es gut auszuhalten und ich konnte dennoch gut schwimmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, erreichte ich nach einer Stunde als 5. die erste Wechselzone. Jetzt hieß es: Alles Nasse aus, trockene Radklamotten an! Und ab auf das Rad!

    Es lagen 180 km mit ca. 3200 Höhenmetern vor mir…dementsprechend entspannt bin ich los und versuchte meinen Rhythmus zu finden. Essen, Trinken und nicht überziehen war für mich die Devise. Durch die super Betreuung durch Heiko und Susi mit allem, was ich brauchte, konnte ich recht konstant mein Ding auf dem Rad durchziehen. Bruder Rocco und Papi Norbert waren nun auch immer wieder am Streckenrand, so dass Ich immer gut gepusht wurde. Ich merkte, dass meine Kontrahenten am Anfang zwar etwas zügiger unterwegs waren, dem hohen Anfangstempo aber etwas Tribut zollen mussten. Die Streckenabschnitte mit den kurvigen und rasanten Abfahrten lagen mir sehr und genoss ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die letzten 50 km waren dann doch etwas zäh, da man schon so lange unterwegs war und die tschechischen Straßen mit rauem Asphalt und diversen Schlaglöchern den Rest gaben. Onkel und Tante waren nun auch mit dem Motorrad an der Strecke. So sehnte ich mir den zweiten Wechsel herbei. Dieser war auf der Malevil Ranch, welche ich nach 6h15min im Sattel als nun 3. erreichte. Ich schlüpfte fix in meine Laufkleider und begab mich auf den Weg zum Jeschken.

    Auf der ersten Hälfte der hügeligen Strecke musste ich mich zügeln, da ich wusste, was mir noch bevor stand, weil ich die Gegend durch Radausflüge gut kenne. Susi, die mich nun mit dem Rad begleitete, motivierte und verpflegte, wurde ab km 30 unterstützt. Henning kam extra aus Dresden, um mich die letzten 14 km (ausschließlich bergan) unterstützend zu begleiten. Er lief mit mir, analysierte meine Lauftechnik, unterhielt mich und pushte mich so meinen Lauftrott beizubehalten und dem Ziel näher zu kommen. Von Rocco, Norbert und Heiko kamen Zeitabstände, um den Platz nach hinten abzusichern. Die zwei vorne waren schon auf dem Rad weit enteilt. Der Gipfel des Jeschken rückte immer näher, langsam, aber sicher… Die letzten Kilometer war ich wie im Tunnel, bald war es geschafft… 300 m vor dem Ziel verließen wir die Straße, um den Gipfel auf steinigem Pfad zu erklimmen. Susi, als mein Support, begleitete mich hier zu Fuß. Nach einer Laufzeit von 3h56min und einer Gesamtzeit von 11h22min kam ich als 3. völlig im Eimer, aber überglücklich ins Ziel!

    Nach einem kurzen Zielinterview und der Versuch der Reflektion, das man das jetzt tatsächlich geschafft hat, suchten wir vergebens ein windstilles Örtchen, um uns trockene Sachen anzuziehen. Der kalte Wind und die nun fehlende Wärme der untergehenden Sonne trieben uns vom Gipfel…zu Fuß zum Auto und dann ab ins Warme nach Seifhennersdorf.

    Am nächsten Morgen war nix mit Ausschlafen. Dafür wurden wir mit einem typisch tschechischen Brunch auf der Malevil Ranch beglückt. Bei mir gab es lecker Rührei, Speck und Würste! In  entspannter Atmosphäre wurde ausgiebig gespeist. Dann nahmen wir unsere Finisherpräsente entgegen und genossen das schöne Wetter. Anschließend fand die Siegerehrung sowie eine kurze Fotosaison mit allen Startern und ihren Supportern statt, welches einen tollen Abschluss für dieses Event darstellte.

    Mein Resümee für diese Geschichte: Top organisiert, mit viel Herzlichkeit umgesetzt, in einer traumhaften Landschaft, was keine Wünsche offen lässt. Absolut empfehlenswert…viel Spaß beim nachmachen!

    Mein besonderer Dank geht an meinen Betreuerstab. Heiko als Fahrer und Fotograf, Susi als mein Hauptsupport, Henning als Laufunterstützung, Rocco, Papi, Tante Ramona und Onkel Thomas als Unterstützung an der Strecke. Ohne euch wäre das sicher nicht so reibungslos verlaufen.

    Und hier gibt es die Ergebnissse.

     ENDE