IM Frankfurt - Toralf Dittberner fährt nach Hawaii!!!

    IM Frankfurt

    Nach einigen Rückschlägen und damit verbundenen Gedanken an einen Nichtstart, ging Toralf nun dennoch am 04.07.2010 zum IM in Frankfurt an den Start! Wie es für Ihn lief, erfahrt ihr hier. (...)

    Bericht von der IM-Europameisterschaft in Frankfurt. Das sollte also DER Tag werden… mein erster und einziger Versuch einer Hawaii-Quali. Vor lauter Aufregung hatte ich die ganze Nacht nicht schlafen können und das ohnehinnur „zwangsweise“ eingenommene Frühstück suchte ständig einen „Ausweg“.Für alle, die auf Bestzeitenjagd gehen wollten, war der IM Frankfurt in diesem Jahr eineausgesprochen schlechte Wahl. Die Radstrecke war wegen Straßenbauarbeiten auf 185 kmverlängert worden und wegen der sommerlichen Temperaturen der letzten Tage schafftees der Langener Waldsee auf stattliche 26°C, woraufhin bei der Wettkampfeinweisung das böse Wort „Neoprenverbot“ ausgesprochen wurde. Düstere Aussichten für Nichtschwimmer wie mich. Damit das Ganze nicht zu vergnüglich wird, waren Temperaturen bis 30 °Cangekündigt. Klar doch, ist ja DER Tag. Die 120 ausgelobten Hawai-Tickets weckten Begehrlichkeiten bei 42 Profis und ca. 2300 Altersklassenathleten. Folglich begann die Veranstaltung mit einer gigantischen Massenschlägerei, von den Organisatoren verniedlichend „Schwimmstart“ genannt.  Nach den ersten Körpertreffern entschied ich mich für die Außenbahn und konnte zunächst ganz gut mithalten, da im Hauptfeld viele Schwimmer damit beschäftigt waren, ihre Badekappen, Schwimmbrillen und Uhren aus dem Wasser zu fischen und somit eine „natürliche“ Barrierebildeten. Dann kam die erste Wendeboje und schon gab´s wieder Haue. Das Unglück nahm auch sehr bald seinen Lauf und bescherte mir die schönsten Wadenkrämpfe meiner noch jungen Nichtschwimmerlaufbahn. Ich habe alles versucht, sie wieder loszuwerden: Brust- und Rückenschwimmen, Hundepaddeln (Delfin kann ich ja leider nicht), nichts half. Als ich mich gerade fürs Ertrinken entschieden hatte, kam Festland in Sicht und ich kletterte als 1225ter (AK Platz 158) in empörenden 1:21:31 aus dem Wasser. Mein Entschluss, das Rennen hier zubeenden und mich statt dessen in der Strandbar volllaufen zu lassen, wurde allerdings durchderen völlig sportlerfeindliche Öffnungszeiten vereitelt. Also rauf aufs Rad und retten, was zu retten ist.Jetzt war ich in meinem Element und startete zur Aufholjagd. Alles ging wie von selbst. Mein Körper schien nur noch Glückshormone zu produzieren. Nach ca. 130 km hatte ich schonetwa 700 Plätze gut gemacht, dann holte mich allerdings das Elend wieder ein. Zum ersten mal überhaupt bekam ich beim Radfahren Krämpfe im Oberschenkel. Schön, dass das gerade an DEM Tag passiert. Wieder habe ich alles versucht (außer Brustschwimmen) aber selbsteine kurze „Gymnastikpause“ blieb erfolglos. Bei jedem Versuch, ein bisschen Druck auf die Pedale zu bringen, verweigerte der Muskel die Gefolgschaft und die Aufholjagd beschränktesich fortan auf Athleten, die „überpaced“ hatten und einen noch traurigeren Anblick als ich abgaben. Derartig desillusioniert erreichte ich den Wechselgarten und zog, mehr informativ, die Laufschuhe an, in der Erwartung das Rennen sowieso gleich aufgeben zu müssen.Vier Runden a 10,5 km plus homerun standen auf dem Programm. Dank der gut organisierten Verpflegung im Abstand von 1,5 km waren die mittlerweile hochsommerlichen Temperaturen ganz gut zu ertragen. Nach der Hälfte der Streckefing die Rechnerei an. Die 1:36:30 auf meiner Uhr bewirkten nochmal einen richtigen Euphorieschub. Vielleicht habe ich dadurch etwas überdreht, was die letzten 5km zu einemunvergesslichen „Erlebnis“ machte. Nach gefühlten 2,5 Ewigkeiten durfte ich dann in die Zielgasse einbiegen und den Beifall geniessen. Wenig später hatte ich es schriftlich: 9:52:48 -Quali geschafft! Das versuche ich jetzt in den nächsten Tagen zu begreifen und dann beginnt die Vorbereitungfür Hawaii!!!

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    Sport frei,
    Toralf