Holm absolvierte zum diesjährigen IronMan auf Lanzarote einen ganz starken Wettkampf. Doch leider verfehlte er sein Ziel, die Qualifikation für die WM auf Hawaii um 20 minuten. (...) |
SA.22.Mai Puerto del Carmen: Da stand ich nun mit 1571 Athleten und zum ersten Mal frage ich mich, wie verrückt man denn sein muss, sich mit allen zusammen nun in die Fluten zu stürzen. Geht vielleicht auch ein Einzelstart? Oder in kleineren Gruppen? Naja egal, da muss ich eben durch. Startschuss Punkt 7:00 und mein erstes Ziel sollte sein, mich nach Möglichkeit aus größeren Schlägereien raus zu halten. Die ersten paar Meter ging mein Plan auch auf, doch irgendwann muss ich auch mal um die Boje, ohne um Fuerteventura zu schwimmen. Und schon war ich in der Waschmaschine. Für mich der Horror, ein konstantes Schwimmen war unmöglich. Immer wieder Schläge und unangenehmer Körperkontakt. Nach 1,9km ging es kurz an Land und dann in die zweite Runde mit der Hoffnung, dass ich da endlich mal meinen Rhythmus durchschwimmen kann. Doch es sollte nicht besser werden. Auch kein Wunder, wenn zwischen 1:10-1:20 über 700 Athleten das Wasser verlassen sollten. Dieses Herumgestochere im Wasser kostete mich natürlich viel Zeit, doch nervös wurde ich dadurch nicht, da erst jetzt das Rennen so richtig losging. Also raus aus der ewiglangen Wechselzone, aufs Rad und dann kontrolliert Plätze gut machen, auch wenn das bei 2600 Höhenmetern nicht ganz so einfach werden sollte. Das Wetter war bis dahin noch o.k. . Der berüchtigte Nordostwind, welcher in den letzten Tagen schon orkanartig wehte, hielt sich noch im Rahmen, auch die Sonne versteckte sich noch. Ich fühlte mich gut und da ich die Radstrecke, übrigens mit spektakulären Aussichten (Vulkane, Lavafelder) kenne, teilte ich mir die Kräfte gut ein und war guter Hoffnung nach sieben Stunden auf der Laufstrecke zu sein. Wenn ich dann einen Marathon in 3:20 laufe (in Roth 3:07) plus Wechselzeiten, wäre ich bei 10:30. Der letzte Qualiplatz 2009 ging mit 10:39 weg. Wäre also realistisch.
Nun kam ich aufgrund des schlechten Schwimmsplits, langer Wechselzeit und dann doch noch Zeiteinbuße auf dem letzten Radteilstück erst nach 7:15 zum Laufen. Es musste also ein Marathon in 3:15 her. Bei 30’C und praller Sonne? Wird schwer. Die Laufstrecke war sehr überschaubar. Erst eine 19km Wendepunktstrecke, danach noch zwei knapp über 11km Runden, sodass man die Konkurrenz schön im Blick hat. Der physische Hammer kam dann allerdings zwischen Km 5 und Km 9. Anhand der Startnummer konnte ich sehen, welche Altersklassenathleten noch vor mir waren. Bei zehn habe ich aufgehört zu zählen, zumal die auch nicht gerade langsam waren. Die Quali war in diesem Moment für mich gestorben. Ich konnte zwar noch viele Plätze gut machen und lief einen 3:26iger Marathon, doch am Ende fehlten mir über 20min, denn dieses Jahr ging das letzte Hawaiiticket mit 10:20 weg. Die letzten Kilometer konnte ich noch genießen, ein wahnsinns Publikum, ein toller Zieleinlauf und der Ritterschlag zum Ironman, stimmten mich versöhnlich. Meine Endzeit: 10:44 AK, Platz 18.
Es war ein tolles, auch schönes Rennen, ich habe alles geben, doch mein Fazit zu diesem Qualiversuch ist: Selbst in der AK 45 muss man in allen drei Sportarten konstant gut sein, um sich das begehrte Ticket zu holen, da reicht es halt nicht auf dem Rad und zu Fuß schnell zu sein. Vielen Dank an alle die mich bei dieser Vorbereitung unterstützt haben und fürs Daumen drücken.