Super happy mit meinem Top Ten Platz...
Der neue Wellenstart hatte für mich wenig Gutes - vorletzte Startwelle, den Wechselgarten gut 50min vor dem eigentlichen Start verlassen müssen, wie ein Hamster im Käfig im Vorstartbereich im Dreck gesessen und gewartet. Durch die 5min Abstände der Wellen relativ schnelles Aufschwimmen auf die vorangegangenen Wellen. Das Wasser war aufgewühlt und wellig, daher weiß ich meine Schwimmzeit einzuschätzen. Der Abstand auf die Spitze nur 7min. Ich war sehr zufrieden! ??♀️
Ab aufs Rad und Systeme aktiviert, mein Wattmesser zeigte von Beginn an utopisch hohe Werte an, ein Neustart und Neukalibieren brachte nix. Wahrscheinlich hat der Regen der Nacht zuvor die Kontakte unter Wasser gesetzt. Also hieß es bei vorausgesagten sehr windigen Verhältnissen nach Körpergefühl zu fahren. Das klingt erstmal leicht, wenn du es aber Trainingseinheit für Trainingseinheit praktizierst nach genauen Vorgaben zu fahren, ist das eine wirklich schwierige Aufgabe. Der extreme Seitenwind ab Kilometer 60 machte mir sehr schaffen, andere Fahrerinnen um mich herum haben das deutlich souveräner gelöst. Ich bin teilweise von der rechten Spur bis zur Mittellinie getragen worden. Mit einer gehörigen Portion Respekt und Angst habe ich diese Passage irgendwie gemeistert. Auf dem Rückweg hatten wir mit dem typischen Gegenwind zu kämpfen. An dieser Stelle an kleine Anmerkung zum Thema Windschattenfahren: Sicherlich laden jede Menge Menschen auf einer Radstrecke zum Windschattenfahren ein, aber man hat trotzdem die Möglichkeit fair zu fahren. Leider wird das aus meiner Perspektive immer schlimmer und einige Sportler fahren wirklich auf Teufel komm raus Vorderrad an Hinterrad. NICHT SCHÖN! ?♀️
Ich habe alles aufs Laufen gesetzt, lag zu Beginn auf Position 7! Bei Kilometer 3 spürte ich einen plötzlichen stechenden Schmerz in der rechten Achillessehne, der mich schon recht zeitig zu Gehpausen zwang. Der stechende Schmerz wandelte sich in einen dumpfen Schmerz in der Ferse. Am rennentscheidenden Punkt – dem Energy Lab - hatte ich meinen mentalen Tiefpunkt, ich ging und dachte ernsthaft über aufhören nach, konnte den Schmerz nicht einordnen. Viele Konkurrentinnen ermutigten mich zum Weitermachen … Danke an Sabine Lischka, Trude Wermskog Stormo und Silvia Weißhäupl. Ich habe mich zusammengerissen, den Schmerz ausgeblendet und hab das gemacht, wozu ein Ironman da ist – über die Grenzen zu gehen. Die letzten 12 Kilometer bin ich gefühlt über die Laufstrecke geflogen und konnte mich tatsächlich von Platz 15 quasi im Zielsprint auf Platz 10 retten. ?♀️
Der Zieleinlauf war für mich der emotionalsten aller 4 Starts, mein Mann war auf dem Highway für mich da, meine Eltern haben im Ziel auf mich gewartet und mich in die Arme geschlossen. WUNDERBAR!
Ich habe trotz der schweren Wetterbedingungen und trotz der Schwierigkeiten auf der Strecke meine beste Zeit auf Hawaii in 10:35h und die beste Platzierung erzielt! Ein Wermutstropfen bleibt – es fehlten am Ende 7min auf einen Podiumsplatz. ? Ich bleibe also weiter auf der Suche nach dem perfekten Rennen.
Vielen Dank an alle, die mitgefiebert haben.
Mahalo und Aloha eure Manu!