Es sollte eben nicht sein - IRONMAN FRANKFURT

    Nun ist es doch passiert. Mein erstes DNF.

    Leider zeichnete sich so etwas im Vorfeld schon ab. Nerv eingeklemmt, dann starten oder nicht starten und jetzt hatte ich wahrscheinlich noch einen Infekt in mir, der mich dazu bewog auszusteigen.
    Bis dahin lief alles nach Plan bzw. sogar besser.
    Schwimmen 3,8km: 1:06 ist für mich eine kleine Sensation, denn sonst schwimme ich so bei 1:12-1:14 rum. Das Training hat sich gelohnt und hier ganz besonderen Dank an Sebastian Halgasch, Anne und dem Swimcamp des TV Dresden. Dann 180km Rad: 4:53 Alles gut, auch vom Gefühl her, doch die allgegenwertige Windschattenproblematik nervt, teilweise in großen Gruppen, sodass man nichts anders machen kann als so fair wie möglich mitzufahren. Schade.
    Dann der Lauf. Vom Gefühl und von der Geschwindigkeit ( 4:30-35min/km) war alles im grünen, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich in diesem Zustand keine 42km durchhalte und bevor ich meine Gesundheit vollends ruiniere bin ich bei KM 10 ausgestiegen.

    Jetzt brauche ich erstmal eine Weile um das zu verdauen, doch die Zeit heilt Wunden und bald gibt es neue Pläne.
    Lieben Dank an alle, die mich besonders unterstützt und mir geholfen haben.

    Kurzes Interview:

    -Und was sind deine nächsten Ziele?

    Ich werde meinem Körper jetzt die nötige Ruhe geben und mich auf die RL konzentrieren und im Spätsommer vielleicht noch eine Mitteldistanz.

    -Würdest du aus jetziger Sicht unter den gleichen Umständen wieder starten?

    Nein, die Vorzeichen standen schon schlecht und ich hatte schon hin und her überlegt evtl. auf einen Start zu verzichten, zumal das mir verhältnismäßig leicht gefallen wäre, da ich den Premiumstartpass besitze und so 85% des Startgeldes + Ferienwohnung zurückbekommen hätte.
    Hinterher ist man immer schlauer, es hätte auch Super laufen können.

    -Hat das DNF deine Ansichten zum Triathlon bzw. Training verändert?

    Das DNF ärgert mich zwar (ich lag auf Platz 3), hat aber keinerlei Einfluss auf meine Beziehung zum Triathlon. Für mich ist diese Sportart eine Leidenschaft, welche Charakter und Sinn prägt und Niederlagen gehören einfach zum Sport dazu, damit muss man leben. Es ist Luxus diesen Sport ausüben zu dürfen, dass sollte man nicht vergessen.
    Mein Training war gut, dass sieht man auch an den Schwimm – und Radsplits, beides persönliche Bestzeit für mich auf der LD und das mit 50igJ).

    -Ist eine Besserung deines Gesundheitszustandes in Sicht?

    Ich habe einen Infekt, welcher aber vor dem WK nur unterschwellig zu spüren war, die Vorbelastungen an den Tagen zuvor gingen gut. Jetzt fehlt mir die Stimme und bin total platt.
    Aus meiner Sicht habe ich mich  mit dem Ausstieg klar für meine Gesundheit entschieden.

    -Möchtest du noch etwas Besonderes loswerden?

    Ja. Ich habe es das erste Mal erleben müssen wie sich bei einer LD sehr große Radgruppen bilden und nix dagegen getan wird. Weder von den Athleten noch von den Referees.
    In meinen vergangenen LD- Wettkämpfen musste ich quasi das Feld von hinten aufrollen und kam so gar nicht in Versuchung mit den Gruppen mitzufahren. Diesmal bin ich aber 7min schneller geschwommen und war so mittendrin in den Expresszügen. So etwas verzehrt natürlich die Leistungen und auch ich habe dadurch sicher ein paar Minuten gewonnen. Faires Fahren geht da praktisch nicht und dies ist sehr schade. Diese Tatsache wird meine Auswahl an Wettkämpfen in Zukunft stark beeinflussen.

     

    Vielen Dank Holm und gute Besserung!

     

     

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