Emmi erzählt...Saisonrückblick 2024: 1. Bundesliga

    Ziele und Erwartungen

    Die Saison 2024 ist geschafft und der lange, kalte Winter naht. Doch nicht verzagen, Emmi fragen ;) . Mit meiner „neugewonnen“ freien Zeit, freue ich mich einen Blick zurück auf die Bundesliga-Saison 2024 zu werfen und euch daran teilhaben zu lassen. Es wird ein bisschen detailreicher und aus meiner Perspektive von den Rennen berichtet. Ihr wurdet gewarnt. Ich hoffe mein Saisonrückblick kann dem ein oder anderen ein warmes Gefühl geben oder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

    So…wo fangen wir an?

    Vielleicht bei der Ausgangslage vor der Saison.

    Die Autorin, Emmi nimmt euch heute mit durch das Bundesliga-Jahr 2024

    Nun ja. Man könnte sagen, dass die Saison unmittelbar vor der heißen Phase der Vorbereitung eine Wende nahm und das Ganze in viele Richtungen hätte ausgehen können. Die Zusammenarbeit mit dem Triathlon Team Thüringen innerhalb einer Startgemeinschaft sollte nicht weiter fortgeführt werden. Die Probleme in der Kommunikation wurden zu groß, was vor allem vor dem Hintergrund einer ursprünglich angestrebten Teamzusammenführung, ein Rückschlag war. Doch die Fronten verhärteten sich und am Ende einer sehr, und damit meine ich sehr aufreibenden Zeit für uns/mich, trennten sich die Wege.

    Um jungen Nachwuchstalenten eine Möglichkeit der Entwicklung zu bieten, beschlossen wir die neben der 1., auch die 2. Liga mit einem Damenteam zu besetzen. Die personelle Ausgangslage war gut und wir waren zuversichtlich, allen Athletinnen die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und die Startplätze fair und dennoch leistungsorientiert zu besetzen. Ich persönlich durfte bei drei von vier Rennen starten und den Wettkampf in Tübingen als Ersatzstarterin mitverfolgen.

     

    Auftakt im Kraichgau

    Hochmotiviert und voller Vorfreude fieberten wir dem ersten Rennen der Saison entgegen. Martin, Anna und ich hatten in diesem Jahre eine kleine Gruppe für Planung und regelmäßige Absprachen gegründet, um die Abstimmung und Kommunikation im Team zu stärken. Und so sicherten wir uns die beste Ferienwohnung im Umkreis vom Wettkampfort, in der schon in vergangenen Jahren viele Insider entstanden sind.

    Es hatte was von Klassenfahrt. Eine viel zu kurze Klassenfahrt. Eine Klassenfahrt mit vielen Schmetterlingen im Bauch und der Frage: Wie gut ist meine Form? Wo stehe ich diese Saison? Es war schließlich der Saisonauftakt.

    Die erste Veränderung gab es kurzfristig in der Aufstellung aufgrund einer Verletzung von Lena. So erfuhr Anna bei der Abfahrt in Erfurt, dass sie einen Tag später an der Startlinie stehen darf. Es folgten vier Stunden voller Gespräche, Musik und Vorfreude im Auto. Ich genieße die Autofahrten immer sehr, da man Zeit hat, sich auf den neusten Stand zu bringen und dumm rumzulabern. 

    Perfekt betreut durch Sina, die diverse Male von anderen Starter*innen für Lena gehalten wurde und mit Petko hinter der Kamera, ging es dann zur üblichen Vorbelastung an den Hardtsee. Die über den Winter eingerostete Routine wurde schnell wiedergefunden, sodass wir Schwimmstarts übten und vermutlich das ausführlichste Lauf-ABC meiner letzten Wochen abfackelten. Wir hatten unseren Spaß. Für Naja stand ihr erstes Rennen in der 1. Bundesliga an. Wir versuchten ihr alle Abläufe zu zeigen und Sicherheit zu geben, doch man hatte das Gefühl, als hätte sie das gar nicht nötig. Völlig cool und fast perfekt organisiert, stand sie am Renntag an der Startline. Wieso nur fast? – Naja, (hahah) dreimal dürft ihr raten, wer seine Schwimmbrille in der Unterkunft gelassen hat.

    bts: Stories machen vor dem Rennen (Foto: Petko Beier)

    Auch wenn ich das Paar-Format vom letzten Jahr ein wenig vermisst habe, war das Rennen ein super Auftakt, um zu sehen, wo man steht und festzustellen, dass man noch weiß, wie Triathlon geht. Über den Winter habe ich manchmal das Gefühl alle rennspezifischen Skills verlernt zu haben, aber dann kommen sie sofort wieder, wenn man die Startunterlagen bekommt. Dabei ist es spannend zu sehen, dass jede ihre eigenen kleinen Ticks und Tricks hat, um in den Wettkampfmodus zu kommen und sich bestens vorbereitet zu fühlen. Ich für meinen Teil setze auf eine gute Stimmung im Team, mentale Vorbereitung und die Kraft der Wettkampf-Zöpfe, die wir uns vorher immer gegenseitig flechten (aka mir geflochten werden).

    Am Ende des Wochenendes stand ein 9. Platz zu buche, mit dem wir alle mehr als einverstanden waren. Ich konnte mit Platz 16 mein bisher bestes Ergebnis in der 1. Triathlon Bundesliga erzielen, was meine Erwartungen an die Platzierung mehr als übertrafen. Das Beste dabei war aber der Moment, als ich Anna erzählte auf welchem Platz ich da gerade über die Linie gelaufen bin und wen ich im Zielsprint hinter mir gelassen habe. Sagen wir mal, es hat sie sehr gefreut. Naja lieferte auch ein super Rennen ab und konnte sich beim Laufen Platz 30 sichern. Anna und Pauline vervollständigen das Ergebnis auf den Plätzen 36 und 39.

    Anna kann es kaum glauben (Foto Petko Beier)

     

    Staffel-Action in Weimar: 2. Bundesliga

    Nach dem abgesagten Ligarennen in Heilbronn, ging es erst im Juli mit der ersten Bundesliga weiter. Dazwischen durfte ich in Weimar in der 2. Liga an den Start gehen. Dazu möchte ich auch gern ein paar Worte verlieren, da mir das Rennen sehr am Herzen liegt und als kleines drittes (neben Gera und Dresden) Heimrennen für mich galt.

    Auch hier gab es natürlich Wettkampf-Zöpfe

    Nach der kürzesten Anreise ever landeten Lena und ich in Weimar, wo wir die Mädels (Pauline, Sophie S., Anna) und das Männerteam trafen. Neben unseren Dresdener Jungs, wünschten wir auch dem Team Weimarer Ingenieure das Beste für ihr Heimrennen. Das Staffelformat, indem die Athlet*innen hintereinander ins Rennen gingen, war super attraktiv für Zuschauer, schnell und machte auch als Sportlerin unheimlich viel Spaß. Mit vielen netten Helfer*innen an der Strecke, toller Moderation, funktionierenden Livestream und generell professionell, sportlerfreundlichen Aufmachung machte der Kulturstadttriathlon sehr viel richtig. Ich mochte es, für das Team alles zu geben und auf zweiter Startposition möglichst weit vorne auf Pauline zu übergeben. Ehrlich gesagt, hatte ich uns für die Podiumsplätze bereits abgeschrieben, da die Abstände doch recht groß waren.

    Auch neben der Strecke wird sich maximal angestrengt!

    Umso überraschter war ich, als ich sah, dass Pauline an Position zwei auf Lena als Schlussläuferin übergab. Ein minimaler Vorsprung vor Team Berlin (Lara Ungewickell) und dem Thüringer Triathlon Team (Romana Gajdosová) war zu erkennen und ich wusste sofort, dass das eine echt harte Nummer für Lena werden wird. Anschreien war angesagt. Hintenraus war leider gegen ihre beiden hochklassigen Gegnerinnen kein Kraut gewachsen und wir gingen mit dem 4. Platz dennoch zufrieden nach Hause. Unsere Männer kamen nach engagierten Einzelrennen beim Sieg der Gastgeber, auf Platz 14 ins Ziel. Rundum ein sehr gelungenes Wochenende. Rückblickend für mich persönlich definitiv eins der Highlights der Saison.

    Ein gelungener Ausflug nach Weimar!

    Tübingen und die Blümchen

    Woran ich mich am meisten erinnere vom Rennen in Tübingen? Vermutlich an die Blümchen, die Hitze der unerwartet bergigen Innenstadt und die Unsicherheiten, ob es nicht doch ein Duathlon (ohne Schwimmen) werden könnte. Linas nicht so heimliche Hoffnung wurde leider nicht erfüllt und so ging es los mit dem Schwimmen im Neckar. Ich war mit Martin diesmal als Betreuerin unterwegs. Es kribbelte zwar mächtig in den Fingerspitzen, aber ich fand mich gut in die Rolle ein und versuchte aus Starterinnen-Perspektive an den richtigen Stellen für Lena, Lina, Sophie S. und Sophie F. da zu sein. So ging es mit meiner gelben Medienweste (, die ich aus Style-Gründen zwar nicht anhatte,) los.

    Blumen gab es in Tübingen wirklich mehr als genug

    Das Feld war direkt nach dem Schwimmen weit auseinandergezogen, wobei sich unsere Mädels leider eher hinten positionierten. In den Radgruppen war es ziemlich wild und Lena verpasste den entscheidenden Antritt und kämpfte danach quasi allein für ihre Gruppe. Frustrierende Situation, die ich nur zu gut aus Düsseldorf kenne. Wir werteten anschließend aus und lernten daraus. Beim Laufen war von außen viel Schmerz und Anstrengung zu erkennen, wozu sicherlich die unruhige Strecke, Hitze und unzureichende Verpflegung beitrugen. Am Ende stand der 14. Platz zu buche.

    Vor Abfahrt wurde noch eine Runde über die Eisdiele gedreht, um das Wochenende abzurunden. Zurück nach Hause ging es für mich erst einen Tag später, da ich noch eine wichtige Post aus Namibia in Empfang nehmen musste. Ich holte Jana, unsere Medienmaus und lauteste Stimme am Streckenrand vom Flughafen ab, was hier eindeutig angebracht ist zu erwähnen! :)

    Eisdiehlenbesuch nach dem Rennen? Lieben wir!

    Dresden rief. Wir lieferten.

    Heimrennen. Immer was Besonderes, nicht nur als Gastgeber für die anderen Teams, sondern auch in Hinblick auf die FINALS 2025 in unserer schönen Stadt. Es war eine Art Testrennen, was der Hochklassigkeit des Rennens aber keinesfalls anzumerken war. Auch wir setzten alles auf eine Karte, um in Dresden unser möglichst bestes Saisonergebnis erzielen zu können.
    Spoiler: Das taten wir.

    Mit Caro, Lena, Anna und meiner Wenigkeit gingen wir an den Start. Mit dem besten Support im Rücken und familiären Atmosphäre am Vorabend, ging es mit den Rädern zum Wettkampfgelände. Durch die späte Startzeit blieb viel Zeit für einen Auftaktlauf, Taktikbesprechung und individuelle mentale Vorbereitung. Zu letzteren gehörte auch fleißiges Olympia-Schauen, um die richtige Motivation zu finden. Zunächst checkten wir an der Semperoper ein, bevor es dann zur ersten Wechselzone am Alberthafen ging.

    Absolute Gänsehaut bereits beim Line-Up. Als Gastgeber aufgerufen zu werden, ist nun doch nochmal etwas anderes. Die Anspannung und Vorfreude waren auf ihrem Höhepunkt. Als eines der letzten Teams durften wir uns die Startposition im Wasser aussuchen. Unter allen Umständen wollte ich vermeiden, an der hohen Wand starten zu müssen. Überraschenderweise war die erste Position ganz rechts in der Mitte des Alberthafens noch frei. Caro meinte, dass da noch ein Platz unter der Leine sei, sodass wir eine echt gute Startposition hatten. Man durfte nur nicht gegen den großen Pfeiler schwimmen, der direkt vor uns lag. Wir machten uns kurz aus, wer an welcher Seite vorbeischwimmt, und dann ging es auch schon los.

    Bei dieser Kulisse kribbelt es doch schon wieder für die Finals 2025

    Nach einem echt zufriedenstellenden Schwimmen ging es aufs Rad, wo zunächst Caro in einer dreiköpfigen Führungsgruppe ihr Ding machte, ich in der zweiten und Lena und Anna in der dritten Gruppe zu finden waren. Der Abstand meiner Gruppe nach vorne wurde größer, während Gruppe zwei und drei zusammenfuhren, sodass es im Hauptfeld auf eine Laufentscheidung hinauslief. Taktisch clever, aber mit wackligen Beinen gelang es mir als erste der Gruppe aus der Wechselzone zu laufen, was leider nicht von langer Dauer war. Die Laufstrecke hatte es echt in sich. Der Untergrundwechsel, die kurzen Anstiege und die ewig lange Gerade auf der heißen Straße machten mir echt zu schaffen. Caro zog souverän ihr Rennen durch und wurde famose Zweite. Ich konnte mit Platz 17 auch an meine Leistung im Kraichgau anknüpfen. Lena und Anna, die auf dem Rad relativ viel gearbeitet haben, liefen das Rennen solide auf den Plätzen 30 und 31 zu Ende.

    Historisches Kopfsteinpflaster, die einen lieben es, die anderen müssen darauf rennen...

    Dann begann die Rechnerei. Könnte das Platz 5 sein? Oder vielleicht noch besser? Punktgleich mit Köln erschien unser Teamname auf Platz 4! Alles richtig gemacht. Sehr happy genossen wir die Stimmung im Ziel, verfolgten das Männerrennen und machten uns am Sonntag noch einen schönen Tag im Team; Radausfahrt und Coffee-Stop inklusive. Insgesamt ein mehr als gelungenes Wochenende, auf das wir stolz und in schönster Erinnerung zurückschauen können.

    Medienmaus Jana endlich wieder am Streckenrand dabei

    Unverhofft kommt oft?! – World University Triathlon Championships Gdansk

    Kurzer Exkurs meinerseits. Mein Ergebnis im Kraichgau war doch mehr wert als ich gedacht habe. So erhielt ich im Juni einen Anruf von der DTU: Sie erwägen mich für die Studierenden WM in Danzig Ende August zu nominieren. Bitte was? Dass die Bundesligarennen zum Nominierungskriterium werden können, war eine neue Information für mich. Natürlich stimmte ich zu, brachte nach und nach die bürokratischen Wege hinter mich und hatte so einfach mal ein neues Saisonhighlight gefunden.

    Wisst ihr noch als ich vorhin meinte, dass ich sobald ich die Startunterlagen habe, mein wettkampfspezifisches Wissen wieder aktiviere? Falls ja, dann danke, dass dich anscheinend interessiert, was ich hier schreibe. Doch leider muss ich diese Aussage revidieren. Natürlich muss ich beim größten Rennen meiner bisherigen „Karriere“ verlernen, dass man die Folie von den Klebenummer abziehen muss, bevor man sie mit Wasser nass macht…So musste ich also mit so einer hässlichen mit Edding aufgemalten Nummer an den Start gehen. Gut gemacht, Emmi.

    Aber den Rest des Rennens, habe ich wirklich gut gemacht, wenn ich das mal so sagen darf.  Ein Bomben-Start ebnete den Weg zu einem sehr guten Rennen, dass auch auf eine Laufentscheidung hinauslief. Die ersten 1,5km der 5km langen Strecke könnte ich an der Gruppe, die die Podestplätze unter sich ausgemacht hat, dranbleiben. Dann wurde das Tempo verschärft und die Kraft immer weniger. Im Ziel bekam ich die Info: Platz 15. Oha. Kann man mal machen. Mein erstes internationales Elite-Rennen, wo es nebenbei auch ordentlich Punkt für die Weltranglist gab, war ein voller Erfolg. Daraufhin durfte ich am Tag drauf in der Mixed-Staffel an den Start gehen und mit der Startnummer 1 als Titelverteidiger gab es auch gaaar keine Erwartungshaltung dahingehend (Scherz). Leider lief es nicht so wie erhofft und ich musste auf Position zwei beim Laufen reißen lassen, wodurch Team D den Anschluss verlor.  Ich hab alles gegeben, kann mir daher nichts vorwerfen und weiß jetzt auch, an welchen Stellschrauben man noch drehen kann. Insgesamt war die Erfahrung das Wichtigste, was ich aus den Tagen in Gdansk mitgenommen hab und ich bin unfassbar dankbar, dass mir diese Möglichkeit gegeben wurde. Exkurs Ende.

    Saisonfinale und DM in Hannover

    An den Maschsee in Hannover sind mittlerweile viele Erinnerungen geknüpft. Viele gute und für mich auch einige unschöne.  Wir gingen an das Wochenende heran mit dem Ziel, eine gute Performance abzuliefern und gemeinsam Spaß zu haben. Daher mieteten wir uns auch in eine dreistöckige Ferienwohnung ein, um erneut das Klassenfahrt-Feeling herzustellen. Auch wenn während der Teambesprechung ein paar auf dem Boden sitzen mussten, war die Konstellation recht angenehm. Da am Sonntag die Mixed-Team Relay anstand und Lina und Julia im Kontingent bei der DM starten konnten, waren wir eine ordentlich große Truppe.

    Die Vorbereitung war mehr oder weniger unproblematisch und so standen wir alle motiviert, uns gleich in das Algenmeer des Maschsees stürzen zu können, an der Startlinie. Dass das Startprozedere ein reine Katstrophe war, wird an dieser Stelle nicht erwähnt. Als es dann endlich losging, war mein Rennen nach wenigen Sekunden bereits vorbestimmt. Unglücklich. Schlechtes Timing und „wie zur Hölle hab ich das bitte geschafft (??!)“ beschreibt es wohl ganz gut.

    Startaufstellung, da war noch alles gut...

    Ich verdrehte mir beim Start das Knie und war generell beim Schwimmen nicht so ganz auf der Höhe. Ich weiß nicht, wie es den anderen ging, aber mir fiel es dort enorm schwer den Biss zu entwickeln, um an den Gegnerinnen dranzubleiben. Schlimmer wurde es erst so richtig beim Verlassen des Wassers. Mehrfach knickte mir das Knie schmerzhaft nach innen weg. Ich lief langsamer. Anna überholte mich. Ich überholte Anna beim Wechsel. Rettete mich aufs Rad und sprintete an die nächstgelegene Gruppe heran. Die Gruppe vor uns war nicht weit entfernt und wir motivierte uns, diese noch auf der ersten Runde einzuholen. Wir schafften es dann, als ich die Initiative ergriff und die letzten Meter zu fuhr. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich sicherlich, dass etwas mit meinem Knie nicht stimmte und das Antreten aus dem Sattel war ebenfalls mit Schmerzen verbunden. In der Gruppe sagte ich Anna schnell, dass ich Schmerzen habe, damit sie Bescheid weiß, falls das Laufen bei mir nichts werden sollte.

    Radfahren, Anna weiß mittlerweile Bescheid

    Ich komplett im Wettkampfmodus. Die Positionierung vor dem Radabstieg klappte super, sodass ich als erste der Gruppe auf die Laufstrecke ging. Ich fühle mich echt gut, wusste aber, dass ich jeden Moment wieder wegknicken könnte. Es ging irgendwie weiter bis ins Ziel. Kurz vorher hatte ich aufgrund des unebenen Untergrunds und nachlassender Konzentration noch den Boden vermessen, was die Situation nicht verbesserte. Ich hörte nur wie Jana mich anschrie, dass ich aufstehen und um mein Leben laufen soll. Danach ging alles sehr schnell und ich wusste gar nicht, was ich fühlen sollte. Ich wusste nur, dass ich mir das Rennen ganz anders vorgestellt habe. Platz 24 in der Gesamtwertung war für das bestbesetzte Feld der Saison mehr als akzeptabel. Lena, Anna und Pauline kamen auf Position 42, 43 und 49 ins Ziel, was im Team Platz 13 bedeute.

    Tja das Ende vom Lied ist, dass ich nicht mehr viel von den anderen oder vom Männerrennen mitbekommen habe, da es dann erstmal in die Notaufnahme ging. Ein Deja-vú durchfuhr mich, da mein Rennen genau vor einem Jahr ebenfalls im Krankenhaus endete (diesmal aber ohne DNF). Ab diesem Moment ist meine Perspektive des Tages wohl nicht mehr so spannend. Ich kam in der Unterkunft auf Krücken und mit Knieschiene an. Ich wurde gut umsorgt, wir aßen Pizza und besprachen die Gegebenheiten für die Mixed-Relay am nächsten Tag. Das wollte ich nicht verpassen, auch wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, bereits am Samstag nach Hause zu fahren.

    Spannung pur bei der Team-Mixed Relay

    Die Team-Mixed Relay mit Kjell, Anna, Ole und Lina lief sehr gut und hat allen Beteiligten Spaß gemacht. Das Format war von Anfang bis Ende spannend und superschnell, sodass man als Zuschauer ordentlich zu laufen hatte, wenn man alles mitbekommen wollte. Ich hielt dagegen die Stellung an der Übergabe und Ziellinie. Ich war kurz verwirrt als Lina mit etwas Roten in der Hand ins Ziel einlief. Ich hatte zunächst die Sorge, dass irgendwas schiefgelaufen ist und wir jeden Moment disqualifiziert werden könnten. Erst einige Sekunden später hab ich kapiert, dass die Mädels meinen Einteiler von der Leine geklaut haben und Lina nun damit durchs Ziel lief. Das war eine sehr süße Geste, die mir wirklich viel bedeutet. <3

    Was hat Lina da in der Hand?

    Um nun einen Schlussstrich zu ziehen, möchte ich mich bei allen bedanken, die dieses Team ermöglichen, unterstützen und selbst Teil davon sind. Danke, dass ihr so herzlich immer hinter dem anderen steht, gemeinsam mit mir lacht, gewinnt, sowie verliert. Und natürlich haben wir unseren sportlichen Ehrgeiz, was letzteres angeht. Doch ehrlich gesagt glaube ich, dass man mit diesem Team nie verlieren kann, da jedes gemeinsame Wochenende eine Bereicherung an sich ist. 

    Emmi freut sich wie ein Honigkuchenpferd, wen wundert es bei diesem Team?

    Falls ihr bis hier hin gelesen habt, dann vielen Dank. Als Belohnung hast du dir zwei Zitate erspielt, die es in meine Notiz-App geschafft haben und in jeglichen Lebenslagen Verwendung finden können.

     

    „Ich penn hier fast im Schlafen ein.“

    • Lena, 2024

     

    „Wenn du uns hörst, sag nichts….Ok, Tschüss.“

    • Anna zu Martin am Telefon (er hat sie gehört), 2024