Mit dem abschließenden Rennen in Hannover geht nun schon die vierte Saison des Dresdner Teams in der Formel 1 des Triathlons zu Ende. Kleiner Spoiler: Auch dieses Jahr konnten wir uns bewähren und in der Liga halten. ;-)

Zum krönenden Abschluss der ersten und zweiten Bundesliga, traf man sich dieses Jahr wieder in Hannover. Letztes Jahr konnten wir uns dort im Sonderformat der Doppel-Paar-Staffel mit einem fantastischen 4. Platz belohnen. Auch dieses Jahr hat sich die Bundesliga wieder etwas Spannendes überlegt. Es stand ein Prolog mit einem anschließenden Verfolger-Triathlon an. Das heißt alle Athletinnen starteten im Abstand von 20 Sekunden nacheinander. Der Platz, mit dem man ins Ziel einlief, war gleichzeitig der Startplatz für den zweiten Wettkampf. Die Startzeit ergab sich aus dem Rückstand, mit dem der erste Wettkampf beendet wurde.

Jetzt nochmal eine kurze Rückblende, damit es spannend bleibt.

Leider mussten wir vor dem Wochenende nochmal die Aufstellung verändern, da Caro verletzungsbedingt nicht antreten konnte. Zum Glück geht es ihr schon wieder besser und glücklicherweise hat sich Sophie Schumann bereit erklärt zu starten, auch wenn Sonntag noch eine Olympische Distanz beim F60-Triathon auf sie wartete. Teamwork makes eben the dream work! Neben Sophie S. starteten noch Pauline Feußner, Emily Köpper und ich (Anna). Lena Riedel, Sophie Gießmann, Yasmin Ulbrich und Hannah Matthes starteten Sonntag in der 2. Bundesliga.

Wir trafen uns Freitagabend in Hannover. Wie sich herausstellte hätten wir eher anreisen sollen, denn am Ende wurde alles ziemlich spät... Emily, Lena und Sophie waren so motiviert und sprangen nochmal in dem Maschsee. Ich war nicht böse, dass ich erst am Samstag erfahren durfte, wie hoch die Algen im See standen. :-D Dann hieß es auch schon Autos umladen, schnell in die Unterkunft fahren, Sachen ablegen und zur Pizzeria gehen. Pizza für 15 Leute lässt sich jetzt auch nicht so schnell machen, sodass wir erst gegen 22:30 Uhr wieder aus dem Lokal gingen. Wir hatten noch einen Plan für den nächsten Tag geschmiedet und machten uns dann auf den Heimweg. Ganz schön viel Stress für vor einem Wettkampftag… Zum Glück ging es am nächsten Tag erst 15:15 Uhr los.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen haben wir noch die Neuigkeiten der Teamleitersitzung erfahren und die wichtigsten Dinge besprochen. Zum Glück, sonst hätte ich nicht gewusst, dass wir im ersten Wettkampf nicht Windschatten fahren dürfen und auch nun wussten wir alle, dass der Prolog mit einem wortwörtlichen Sprung ins kalte Wasser beginnen sollte. Die Aufregung kam nun immer mehr auf und wir versuchten unserem aufgestellten Zeitplan treu zu bleiben. Leider half die verstopfte Stadt nicht dabei möglichst schnell wieder zur Unterkunft zurückzukommen.

Schnell die Wettkampfsachen zusammengepackt, die Startnummern auf Helm und Fahrrad geklebt, die Tattoos an den Körper gekleistert und schon fanden wir uns beim Check-In in der Wechselzone wieder. Komisch, aber irgendwie wurde ab jetzt alles entspannter. Die Bundesliga hatte sich echt einen guten Zeitplan überlegt, um Stress vor und zwischen den Rennen zu vermeiden.

Nach dem Line-Up trafen sich alle Starterinnen im Startbereich. Von hier wurde nun nach dem Startschuss mit einem Kopfsprung in das nur 1,50 m flache Wasser gestartet. Die Kopfsprünge der startenden Athletinnen wurden beobachtet und mit einem Raunen der Zuschauer beurteilt. Es war sehr unterhaltsam sich vorstellen zu können, wie ein Sprung ausgesehen haben muss, wenn man die Reaktion der Zuschauer hörte, den Sprung jedoch nicht sah.

In der ersten Runde wurden 250m geschwommen, anschließend 5km Rad gefahren und 1,5 km gelaufen. Hier konnte man sich richtig auspowern. Die Ansage war, dass sich nicht ausgeruht wird. Gesagt, getan. Die knapp 21-22 Minuten Wettkampfzeit vergingen wie im Flug. Im Zielbereich hatte ich zwar nicht direkt Lust auf Runde 2, aber dafür gabs erstmal eine kurze Pause. Leider sah ich eine total niedergeschlagene Emily unter unserem Team-Pavillon sitzen mit angeschwollenem Fuß, ein paar Schürfwunden und Kettenschmiere an Händen und im Gesicht. Oh, oh. Nun erfuhr ich, dass sie leider aufgrund eines Sturzes das Rennen nicht beenden konnte. Emily hat so einen großen Ehrgeiz und wollte unbedingt wieder aufs Rad steigen, nachdem sie beim Aufstieg stürzte. Aus technischen Gründen funktionierte das jedoch nicht. Am Ende besser so, denn ihr Fuß ist innerhalb kurzer Zeit ziemlich dick geworden war. Emily ist dann vor dem zweiten Rennen zum Check-Up ins Krankenhaus gefahren. Zum Glück war nichts gebrochen und sie konnte mit einem Lächeln abends zurückkehren.

Nach dem Prolog fanden wir uns auf folgenden Plätzen wieder: Anna 41 (+2:13 min), Pauline 55 (+2:53 min), Sophie 56 (+2:59 min).

Eine richtige Ansprache für das zweite Rennen gab es nicht noch einmal. Jeder hat sich nun individuell ein Ziel gesteckt. Ich wollte gerne das Verfolgerrennen in einer ähnlichen Platzierung beenden. Der Verfolger startete nun vom Strand des Maschsees aus mit einem Hineinlaufen. Es wurden 500m geschwommen, 15km Rad gefahren (nun mit Windschattenfreigabe) und 3,5km gelaufen.

Der Start war etwas anders als üblicherweise. Wir mussten uns den Rückstand merken und selbst auf die Uhr schauen und ins Wasser flitzen, wenn die Zeit auf die eigene Startzeit sprang. Kurz vor mir startete eine kleine Gruppe und ich versuchte hineinzuschwimmen. Leider erfolglos und auch die Aufholjagd durch die recht lange Wechselzone reichte nicht aus. Somit verpasste ich auch die Radgruppe. Vom Rad fahren hatte ich mir mehr erhofft. Jedoch war ich mit meinem anschließenden Lauf recht zufrieden, er fühlte sich zumindest gut an.

Am Ende des Rennens standen die Plätze 48 (Anna), 51 (Pauline), 55 (Sophie) und somit der 16. Platz in der Teamwertung. Irgendwie passten die Platzierungen zu den ganzen Umständen und auch das gehört eben dazu. Diese Saison konnten wir immer mal von solchen Missgeschicken bei anderen Teams profitieren und nun traf es uns auch.

Was lernen wir daraus? Triathlon macht trotzdem Spaß. Es geht nicht immer nur um die Topplatzierung, auch wenn ein Platz, wie letztes Jahr, schön gewesen wäre. Was zählt ist der Zusammenhalt und das gemeinsame Hinfallen und wieder Aufstehen. Belohnt haben wir uns dennoch mit dem 9. Platz in der Gesamtwertung und der damit besten Gesamtplatzierung unserer Bundesligageschichte. Wir konnten uns dieses Jahr um ganze zwei Plätze verbessern im Vergleich zum Endstand 2022. Also liebe Triathlonbundesliga, nächste Saison stehen wir wieder auf und sind wieder mit dabei.

Dies ist nun der beste Zeitpunkt, um Danke an alle Unterstützer, Freunde und Familien der AtheltInnen und beteiligten Menschen zu sagen.

 

Sportliche Grüße
Anna

Ergebnisse

 

Zusammen macht Triathlon noch mehr Spaß :-) (Foto: Martin Schroschk)
Pauline und Sophie auf dem Weg zum Check-In. (Foto: Martin Schroschk)
Emily ist konzentriert und angespannt vor dem Start. (Foto: Martin Schroschk)
Line-Up: Das Team um Anna, Pauline, Emily und Sophie geht auf dem blauen Teppich zum letzten Tanz der Saison. (Foto: Martin Schroschk)
Emily stürmt aus dem Maschsee. (Foto: Martin Schroschk)
Sophie stürmt aus dem Maschsee. (Foto: Martin Schroschk)
Pauline orientiert sich im Wasser. (Foto: Martin Schroschk)
Pauline dreht im Prolog die Kurbel (Foto: Martin Schroschk)
Pauline beim Laufpart des Prologs. (Foto: Martin Schroschk)
Nach dem Prolog analysieren Sophie, Hannah und Anna die Ergebnisse. (Foto: Martin Schroschk)
Pauline fährt sich derweil ein paar Stoffwechselabbauprodukte aus dem Körper. (Foto: Martin Schroschk)
Dann geht's zum Verfolgungsrennen: Sophie beißt ein letztes Mal in dieser Saison herzhaft in die grüne Bundesligakappe. (Foto: Martin Schroschk)
Anna ist bereit für das Verfolgungsrennen. (Foto: Martin Schroschk)
Pauline startet in's Verfolgungsrennen. (Foto: Martin Schroschk)
Nach schnellen und weiten Schritten hechtet Pauline in's Wasser. (Foto: Martin Schroschk)
Sophie wartet unter Beobachtung eines Kamprichters auf ihren Start. (Foto: Martin Schroschk)
Dann geht's los: Sophie rennt mit großen Schritten in's Wasser. (Foto: Martin Schroschk)
Und zack ist Sophie schon wieder an Land. (Foto: Martin Schroschk)
Anna schaut sich die Konkurenz von vorne an. (Foto: Martin Schroschk)
Anna schaut sich die Konkurenz von hinten an. (Foto: Martin Schroschk)
Dann hat Anna genug gesehen und fährt - Attacke! - alleine weiter. (Foto: Martin Schroschk)
Pauline und Sophie sind an einer Perlenschnurr aufgefädelt. (Foto: Martin Schroschk)
Sophie und Pauline gehen auf die Laufstrecke. (Foto: Martin Schroschk)
Anna flitzt um die Kurve. Till kippt fasst um. (Foto: Martin Schroschk)
Pauline flitzt um die Kurve. Till wankt. (Foto: Martin Schroschk)
Sophie flitzt um die Kurve. Wo ist Till?! (Foto: Martin Schroschk)