... hingen die Wolken über der Algarve, als 13 tapfere Sportfreunde des Triathlonvereins Dresden sich aufmachten, zwei Wochen gemeinsamen Trainings in Santa Luzia bei Tavira/Portugal zu verbringen. Für mich, als relativ neues Mitglied des TV und im Triathlonsport, Gelegenheit, von den erfahrenen Athleten zu lernen und natürlich konzentriert an der eigenen Leistung zu feilen. (...)

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Mit diesen Erwartungen und reichlich Vorfreude, endlich wieder in freier Wildbahn Rad zu fahren, traf ich mich mit dem Großteil unserer Reisegruppe am 02. März 2013 am Flughafen Frankfurt. Von dort stieg Flug LH1162 relativ pünktlich in den Himmel gen Faro, wo dank der guten Vorbereitung und des Einsatzes von Jule, Jörg und Carsten bereits unsere Mietwagen auf uns warteten. Auf uns? Von wegen! Der effiziente Triathlet nutzt jeden Meter Asphalt, der sich ihm bietet, für mindestens eine GA1-Einheit. Die effiziente Triathletin natürlich erst Recht! Und so wurden bereits am Zielflughafen die gut verpackten Räder zusammengeschraubt und die erste Einheit auf dem Rad durchgeführt. Endlich das lang ersehnte Surren der Kette im Ohr! Die Wagen waren hier lediglich für den Gepäcktransport nötig. Die erste Tour war auch kurzweilig, war doch für mich die Umgebung der Algarve völlig neu. So rauschten wir die ersten 30 km vorbei an alten Olivenbäumen, Orangenplantagen weiter Richtung Osten, wo sich unsere Unterkunft >>Quintamar<< befindet.

 

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Was wir rund um Tavira vorfanden, war eine hervorragende Gegend, wie vom Triathlongott geschaffen zum Schwimmen, Rad fahren und Laufen. Jörg und Carsten konnten bereits auf einen beachtlichen Schatz an Strecken- und Ortskenntnis im Süden Portugals zurückgreifen. Das ersparte uns allen vermutlich einiges an Kilometern in die falsche Richtung, den falschen Berg hinunter und im falschen Streckenprofil, wenn wir schnellen Schrittes per Pedes oder auf dem Rad den Trainingsplan verfolgten. Denn man darf es nicht versäumen zu betonen: der gemeine Triathlet ist ein sehr strukturiertes Geschöpf, was seinen Tagesablauf und den Takt von Belastung und Erholung anbetrifft. Mehr oder weniger. Zu viel und zu lange Belastung können da leicht kontraproduktiv sein. Aber das weiß der Leser längst. Angekommen in der Unterkunft ging´s natürlich ans Beschaffen von Nahrung für die kommenden Tage, was bei einer reinen Männerbude relativ simpel ist. Auffällig nur, wie wenig Bier den Weg in den Einkaufswagen gefunden hatte. Keins, aber so ist das, wenn man mit Sportlern unterwegs ist. Dafür gab's aber jeden Abend ein, zwei Gläser vom nicht zu verachtenden Portugiesischen Rotwein. Während der eine Teil der WG sich also um den Einkauf gekümmert hatte, stand der andere eifrig an den Herdplatten und bereitete das Abendbrot vor. Für den Männerhaushalt von Carsten, Werner, Max, Fjodor, Daniel, Poul und mir? Oder doch für die Gesamtreisegruppe? Egal, Reste kann man ja aufheben! Und so fand sich jeden Abend einer oder eine Gruppe zusammen und kochte für die Männerwirtschaft. Immer lecker!!! Großes Lob an die WG!

 

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Wie lief denn nun ein typischer Tag im Laufe der ersten Woche ab? Mit einem Blick aus dem Fenster begann jeder. Denn da waren sie wieder, die Regenwolken. Nur nicht so friedlich, wie am ersten Tag. Schauer und Sonnenschein wechselten sich die ganze Woche munter ab und stellten Jörgs Trainingsplanung auf eine harte Probe: Radeinheit von Samstag auf Montag schieben? Der Montag sollte wettertechnisch der absolute Nullpunkt werden. Irgendwie fand sich immer eine Lösung und wenn der Erholungstag vorgezogen wurde. Nur eines klappte leider nie: trocken heimkommen. Aber dort wartete immer eine warme Dusche. Doch wie die täglich zu waschenden Radklamotten sauber und trocken bekommen? Dank des Holzhofens, der jeder Wohnstube schmückte, kein Problem. Und so schob der gemeinsam mit der Kollegin Waschmaschine Zusatzschichten.

 

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Natürlich sind wir nicht nur geradelt, auch den beiden weiteren Disziplinen kamen nicht zu kurz und darüber hinaus wurden Kraft- und Athletik entsprechend berücksichtigt. Nicht alles an jedem Tag und nicht immer vollzählig, aber niemals allein. Das ist es, was für mich die erste Woche des Trainingslagers so hervorragend machte. Es war immer jemand verfügbar, mit dem man eine Runde drehen konnte, ohne gleich in den Wettkampfmodus zu wechseln. Die Erholung darf in einem solchen Camp natürlich auch nicht zu kurz kommen, denn für alle von uns war schließlich Urlaub. Die nähere Umgebung bietet dafür reichlich Abwechslung, wie die Atlantikküste oder die historische Altstadt Taviras mit ihrem Hafenstadt Flair.

 

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Zusammengefasst kann ich jedem neuen Mitglied des TV nur empfehlen, sich einmal dem alljährlichen Trainingslager anzuschließen. Fjodors Milchreis ist's auf alle Fälle wert und die Trainingsgemeinschaft bringt immer viel Spaß!

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Für mich persönlich endete das Trainingslager planmäßig bereits nach einer Woche. Darum bleibt mir nur, Jana, Katja, Juliane, Sebastian, Tobi, Jörg und der Männer-WG noch ein paar schöne Tage zu wünschen.

Sportfrei ;)

Euer, René Jordan